Bausubstanz von Barmener Kirche nicht gefährdet
Von arz [08.02.2010, 15.02 Uhr]
![]() Nachdem 2003/04 die Fundamente gesichert und St. Martinus angestrichen worden war… |
Die gute Nachricht vorab: Die Bausubstanz an der Barmener Martinuskirche ist nicht ernsthaft gefährdet. Das bestätigte jetzt der Kirchenvorstand beim Ortstermin.
„Wegen eines Wasserschadens und der dadurch hervorgetretenen Bodensenkungen muss die Pfarrkirche gesperrt werden.“ Diese Nachricht hatte zu Weihnachten die Gemeinde von St. Martinus zu verkraften. Nun sind die intensiven Prüfungen abgeschlossen und die Bestandsaufnahme liegt vor. Demnach sind witterungsbedingte Einwirkungen für den Wasserrohrbruch im Kellerraum an der Turmseite nicht ganz auszuschließen, aber das Mauerwerk ist nicht gefährdet. Dies bekräftigten der stellvertretende Kirchenvorstandsvorsitzende Norbert Kreutz und KV-Mitglied Alexander Kieven an Hand der Bestandsaufnahmen und der laufenden Sicherungs- und Untersuchungsaktionen, die derzeit im Kirchenraum stattfinden.
Vor allem die Orgelbühne und das gesamte Seitenschiff auf der Südseite waren von den Unterspülungen der Wassermassen stark betroffen. So dass es im Untergrund des Kies-Sandgemischs zu erhebliche Boden-Senkungen kam.
Der massive Plattenbelag aus behauenem Blaustein wird nun ausgehoben, um somit die Vertiefungen wieder standfest aufzufüllen. Zeichen „einer Veränderung“ haben sich allerdings auch an einer tragenden Säule unterhalb der Empore aufgezeigt. Hier kann aber mit einer standfesten Sicherungseinrichtung jede Gefahr beseitigt werden.
![]() …wird nach dem Wasserschaden jetzt die Innensanierung angepackt. |
Dabei sind Gemeinde und Kirchenvorstand in Barmen nicht allein gelassen: Ein Bistums-Architekt begleitet die Baumaßnahme, die derzeit zügig vorangeht. Im weiteren Verlauf werden für die Schadensabwicklungen im Kircheninnern unter anderem die Denkmalschutzbehörde und die Stadtwerke Jülich mit eingeschaltet.
In dieser extremen Situation sind die Kirchenvorstandsmitglieder dennoch besonders gefordert. „Wir waren froh“, so die KV-Sprecher Kreutz und Kieven, „als wir die aus den Jahren 2003/2004 begonnenen Renovierungsmaßnahmen abgeschlossen hatten.“ Dazu gehörten statische Sicherung der Außenfundamente, Untersuchungen am Dachstuhl, ein kompletter Neuanstrich des gesamten Kirchenraumes, Installationsmaßnahmen und die Renovierung der Orgel. „Nun aber stehen wir mit dem Wasserschaden wiederum vor neuen Problemen.“
Die Wochenendgottesdienste in der Martinusgemeinde Barmen können durch freundliches Entgegenkommen der Salesianer in der Klosterkirche Overbach abgehalten werden. Wöchentliche Messen und Gebetsstunden sind im kleineren Kreis im Gemeindesaal des renovierten Pfarrhauses möglich.
Die St.-Martinus-Pfarrkirche mit dem seltenen Apostelbalken und dem bedeutenden Flügelaltar stellt den Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens in der beschaulichen Ortschaft dar. Der romanische Westturm entstand im 12. Jahrhundert, während das spätgotische Langhaus und das nördliche Seitenschiff im 15. Jahrhundert errichtet wurden. Letzteres stand lange Zeit ausschließlich dem Adel von Schloss Kellenberg zur Verfügung. Erst im 16. Jahrhundert wurde das südliche Seitenschiff für die Angehörigen aus dem benachbarten Haus Overbach errichtet.
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