Geprägt durch Vielfalt

Museum Jülich mit drei Standorten
Von Dorothée Schenk

Im Hexenturm beherbergt das Stadtgeschichtliche Museum die Sammlung der römischen und keltischen Funde.

Im Hexenturm beherbergt das Stadtgeschichtliche Museum die Sammlung der römischen und keltischen Funde.

Den 100. Gründungstag feierte das Stadtgeschichtliche Museum Jülich im Jahr 2002. Damit zählt es zu den ältesten seiner Art in der Region. Mit einem dezentralen Konzept - Museum an zwei Standorten - widmet sich die Institution der 2000-jährigen Geschichte Jülichs in Archäologie, Stadt- und Sozialgeschichte, Architektur und bildender Kunst. Im Kulturhaus am Hexenturm liegt der Ausstellungsschwerpunkt auf der römischen Siedlungs-Zeit der Jülicher Börde, Funden zum spätantiken Kastell und zur spätrömisch-fränkischen Kontinuitätsfrage. Hochmittelalterlicher Töpfereiabfall und Lederfunde sind Exponate, die die Geschichte des mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Jülichs erzählen.

Das Museum Zitadelle ist einerseits die Renaissance-Festung als Bauwerk mit Bastionen, Wällen, Kasematten und Pulvermagazin, das auch als Raum für Wechselausstellungen genutzt wird. Andererseits sind es die Gewölbe des Schlosskellers mit einer Präsentation zur Geschichte der Zitadelle - besonderer Augenmerk liegt auf der Belagerungszeit 1610-1621 und der französischen Zeit-, Objekten zur Sachkultur und zum Kunstgewerbe der Renaissance, Architektur- und Festungsbautraktate der Neuzeit sowie Waffen- und Festungsentwicklung des 16.-19. Jahrhunderts. Inszenierungen wie der Arbeitsplatz des Architekten Pasqualini, Präsentation adeliger Tischkultur in der einstigen Schlossküche und die spektakuläre Waffensammlung sind Höhepunkte für die Besucher.

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Das Denkmal Zitadelle selbst ist ein Teil des Stadtgeschichtlichen Museums Jülich

Das Denkmal Zitadelle selbst ist ein Teil des Stadtgeschichtlichen Museums Jülich

Wo gesammelt wird, da erwacht der Entdeckergeist

Herausragende Sammlungs-Sektionen sind außerdem: Über 100 Zeichnungen und rund 20 Ölgemälde Johann Wilhelm Schirmers (1807-63), gebürtiger Jülicher Maler und Begründer der Landschaftsmalerei der Düsseldorfer Schule, sowie Druckgraphik zum Thema Kriegstechnik und im besonderen ein Zyklus von 80 Radierungen „Los Desastres de la Guerra“ (Die Schrecken des Krieges) von Francisco Goya.
Ein museumspädagogisches Programm belebt die historischen Schätze. Neben Führungen durch Ausstellungen und Bauwerke, werden so Teilaspekte beleuchtet: „Das Leben in einer römischen Siedlung“, „Jülich als französische Stadt“, „Wenn der Hofstaat kommt“ sind nur einige Themen, die sich vor allem an junge Besucher wenden. Diese Führungen können im Museum gebucht werden, (Tel. 63 228). Öffnungszeiten des Museums Zitadelle sind von April bis Oktober wochentags 14 bis 17 Uhr, samstags, sonn- und feiertags von 11 bis 18 Uhr; November bis März ist samstags von 14 bis 17 Uhr und sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Das Kulturhaus ist sonntags von 11 bis 17 Uhr und für Gruppen nach Voranmeldung geöffnet.

Zum Stadtgeschichtlichen Museum


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