Umweltforscher starten erneute Kampagne

Messflüge über der Jülicher Börde
Von Redaktion [23.04.2009, 08.29 Uhr]

Das eingesetzte einmotorige Flugzeug ist eines der leisesten Motorflugzeuge.

Das eingesetzte einmotorige Flugzeug ist eines der leisesten Motorflugzeuge.

Zum dritten Mal in Folge wird seit 15. April über der Jülicher Börde und angrenzenden Gebieten ein Motorsegler in unterschiedlichen Höhen seine Bahnen ziehen.

Grund dafür ist die Fortsetzung der Messkampagnen der letzten Jahre durch die Boden-, Pflanzen- und Atmosphärenforscher des Forschungszentrums Jülich, einem Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft. Die Wissenschaftler wollen untersuchen, wie Pflanzen einer landwirtschaftlich intensiv genutzten Region die regionale Kohlendioxid- und Wasserbilanz in der Atmosphäre beeinflussen.

Auf speziellen Messfeldern in der Nähe von Selhausen sowie westlich von Merken werden schon seit einiger Zeit im Rahmen des Projektes FLUXPAT für das Pflanzenwachstum wichtige Bodenwerte wie Wassergehalt und Temperatur ermittelt. Während der Intensivmessphasen im April und Mai sowie im August und September wird zusätzlich an verschiedenen Pflanzen die Photosynthese direkt gemessen. Daraus lässt sich berechnen, wie viel Kohlendioxid aus der Luft aufgenommen wird und wie viel Wasser in die Luft abgegeben wird. Beides ist von Bedeutung für die Klimaforschung.

Zusätzlich zu diesen bodengebundenen Messungen wird ab dem 15. April wieder der Motorsegler des Kooperationspartners MetAir eingesetzt. Ausgestattet mit hoch empfindlichen Messgeräten werden der Kohlendioxid- und Wasserdampfgehalt der Luft, die Konzentration von Kohlenmonoxid und Stickoxiden sowie meteorologische Daten, wie Windrichtung und Windgeschwindigkeit, erfasst. Nicht zuletzt kann vom Flugzeug aus die biologische Aktivität der Nutzpflanzen genau gemessen werden.

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Im Rahmen eines Vorhabens der Deutschen Forschungsgemeinschaft wollen die Jülicher Wissenschaftler des Instituts für Chemie und Dynamik der Geosphäre in Zusammenarbeit mit den Universitäten Köln und Bonn herausfinden, wie unterschiedliche Böden und Nutzpflanzen - beispielsweise Zuckerrüben oder Getreidepflanzen - die Kohlendioxid- und Wasserdampfkonzentration in der Luft beeinflussen und in welcher weiteren Umgebung eines Feldes sich dieser Einfluss noch bemerkbar macht.

Bis 16. Mai werden an insgesamt drei bis vier Tagen jeweils von 10 bis 18 Uhr die Flugzeugmessungen stattfinden. Die Flugroute verläuft zwischen dem Forschungszentrum im Norden, dem Tagebau Inden im Westen, dem Hambacher Tagebau im Osten sowie der Stadt Düren im Süden. In jeder Flugrichtung sind ausreichend Notlandeplätze vorhanden, um aus jeder Flughöhe sicher landen zu können. Häuser werden nicht direkt überflogen. Der Regierungspräsident in Düsseldorf hat für diese Forschungen die Unterschreitung der Mindestflughöhe genehmigt.

Das eingesetzte einmotorige Flugzeug ist eines der leisesten Motorflugzeuge. Der Kooperationspartner MetAir hat langjährige Erfahrung mit meteorologischen Forschungsflügen.


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