Mädchengymnasium auf den Spuren des Parlamentarismus

Jülicher Schülerinnen erlebten Geschichtsstunde vor Ort in Berlin
Von Redaktion [16.02.2009, 09.15 Uhr]

Wege, Irrwege Umwege- Die Entwicklung der parlamentarischen Demokratie lautet der Titel der Ausstellung im Deutschen Dom zu Berlin, die während der Exkursion des Geschichte-Zusatzkurses des Mädchengymnasiums Jülich besucht wurde.

Die Schülerinnen des MGJ waren einer Einladung des Bundestagsabgeordneten des Kreises Düren und Parlamentarischen Staatssekretärs im Bundesministerium für Bildung und Forschung, Thomas Rachel (CDU) gefolgt, um sich zum einen mit der Geschichte des Parlamentarismus auseinander zu setzen, zum anderen aber auch zu sehen, wie das Parlament in Berlin zurzeit arbeitet. „Es ist lobenswert, dass sich Schülerinnen so intensiv und vor Ort mit der deutschen Geschichte auseinandersetzen. So lernen sie am besten, dass es sich lohnt für unsere Demokratie einzutreten“, lobte der Abgeordnete die Idee, den Geschichtsunterricht für drei Tage von Jülich nach Berlin zu verlegen.

„Die deutsche Geschichte der letzten 100 Jahre spiegelt sich in keiner anderen Stadt so deutlich wie in Berlin“, erläutert Geschichtslehrer Thomas Floßdorf, der mit der Studienreferendarin Britta Haase die Exkursion organisierte, „denn das Kaiserreich, die erste Republik sowie die nationalsozialistische Terrorherrschaft und auch die daraus resultierende Teilung Deutschlands und das undemokratische System der DDR haben hier ihre Spuren hinterlassen“.

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Deswegen bildeten die Verbrechen der DDR einen weiteren Schwerpunkt. In der Gedenkstätte des Stasigefängnisses Hohenschönhausen führte der ehemalige Inhaftierte Hartmut Richter die fassungslosen Schülerinnen durch das Gefängnis und berichtete über den Grund seiner Verhaftung.

Richter war damals aus der DDR geflohen und hatte in der Zeit von 1975 bis 1980 zahlreichen DDR- Bürgern zur Flucht verholfen. Als er seine Schwester in den Westen holen wollte, wurde er von der Staatssicherheit verhaftet und nach Hohenschönhausen gebracht. Fünf Jahre habe er die psychische Folter ertragen, ehe er von der Bundesregierung 1980 freigekauft wurde.


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