Kunstreiches Kenia

Massai-Markt öffnet im Jülicher Mädchengymnasium
Von tee [17.11.2008, 10.13 Uhr]

Spaß beim Aufbau des Massai-Marktes hatten Schülerinnen und Lehrerinnen im Mädchengymnasium.

Spaß beim Aufbau des Massai-Marktes hatten Schülerinnen und Lehrerinnen im Mädchengymnasium.

nur dass sich in diesem Fall lediglich die „Händlerinnen“ an den Verkaufsauslagen tummeln. Schülerinnen des Mädchengymnasiums Jülich rüsten sich mit ihren Lehrerinnen für den „Massai-Markt“.

„Was sollen die Anhänger denn jetzt kosten?“ steht die Frage im Raum, die in dem fröhlichen Geplapper unterzugehen droht. Ketten und Ohrgehänge, Schals und Schlüsselanhänger sind an den Stellwänden drapiert. Auf den Tischen stehen Kerzenleuchter und Schalen, die wahlweise mit Armbändern gefüllt sind, oder selbst zum Verkauf stehen. Die Ware haben die zwölf Schülerinnen in Afrika eingekauft, als sie zum dreiwöchigen Sozialprojekt (KIZ 35) in Kenia waren.

Jeweils 20 Euro hatten die Mädchen bekommen, wie Projektkoordinatorin Bettina Groos erzählt. Nicht nur das Aussuchen auf den Märkten in Kenia hat Spaß gemacht, auch das Handeln. „Wir haben schnell gemerkt, dass sie für uns als Mzungus, das heißt Weiße, besondere Preise machen wollten“, berichten die Jung-Unternehmerinnen von ihren Erfahrungen. Mit reichlich Verhandlungsgeschick ist ihnen eine runde Warenpalette gelungen, die sie erstmals zum Informationstag der offenen Tür im Mädchengymnasium am Samstag, 22. November, zwischen 9 und 13 Uhr zum Verkauf stellen. Im Anschluss sollen Schülerinnen bis zu den Weihnachtsferien montags, mittwochs und freitags in der großen Pause Gelegenheit zum Einkaufen bekommen.

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Was die Massai-Markt-Besucher nicht sehen werden, ist der Erinnerungs-Schatz, den die zwölf Schülerinnen und drei Lehrerinnen aus Kenia mitgebracht haben. Nach dem Aufbau des Marktes fanden sie sich mit Eltern im PZ der Josefschule ein, um einen filmischen Rückblick auf das Sozialprojekt zu nehmen. Und sofort war alles wieder da… zwischen dem karnevalistischen „Da hat das rote Pferd“ der Deutschen und der keniatischen Nationalhymne, Klavierkonzert und mimische Darstellungen verschiedener Völkerstämme spannte sich der Bogen zwischen den Kulturen in der Kimlea Foundation. Hier hatten die Mädchen jungen Frauen die Technik des Batikens beigebracht, die den Kenianerinnen künftig eine eigene Einnahmequelle bieten soll.

Tieraufnahmen sorgten ebenso für spontane Ausbrüche wiederkehrenden Entzückens, wie die Bilder mit den Schützlingen im Kinderheim „Wajibu Wetu“. Vor allem die kindgerechte Ausschmückung der Räume und Betreuung waren hier der Schwerpunkt: Ein Schmetterling auf Regenbogen zauberten die Jülicher Mädchen auf die Wand des Mädchenzimmers, ein Fußballer kickt dagegen an der Jungenzimmerwand. Erinnerungen, die bleiben.


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