23. Summer School an der FH in Jülich
Gute Ergebnisse der Zukunftswerkstatt Energie 3000 in Jülich
Von ars [19.09.2008, 07.29 Uhr]
![]() Innovativ-kreative Ideen für die Energie 3000 |
Im Fernsehen bereitet Alfred Biolek im solaren Kochstudio leckere Schmankerl zu, und die Lindenstraße betreibt Energiemanagement. Für ihr Konzept eines „Sauberen Stromsystems“ für Deutschland bis 2050 setzte die Projektgruppe „S3“ auf die drei Säulen „Sensibilisierung“, „Strommanagement“ und „Strombereitstellung“. Dazu gehört eine gute Öffentlichkeit genau so wie die Normierung der Stromrechnung für eine bessere Vergleichbarkeit, die Förderung von Investitionen und eine effizientere Nutzung der Ressourcen.
In der Zukunftswerkstatt „Energie 3000“ spielten zum Abschluss der 23. Summer School Renewable Energy sechs Studentengruppen ihre persönlichen Visionen durch. Als Beratungsgremium eines selbst gewählten Landes sollten sie Prognosen zu dessen Energieversorgung bis zum Jahr 2050 anstellen und analysieren, welche Auswirkungen dies auf Wirtschaft und Gesellschaft des Landes hat.
Gleich vier Gruppen stürzten sich auf Deutschland. Dabei konzentrierte sich „ID&EE“ („Innovativ denken und Energie einsparen“) auf die Haushalte, das „kleinste Glied in der Gesellschaft“, mit dem Energieberater vor Ort, Nullenergiehäusern und der Einführung der Versorgungsfrage als Schulfach. Die Landwirtschaft stärken möchten die „Froschkönige“ durch Verringerung der Nahrungsmittelexporte, Förderung der Technologie und Umschichtung der Subventionen.
![]() 6 Nachwuchsforschern aus ganz Deutschland, Polen, Spanien und Südafrika nahmen an der Summerschool teil |
Ihr Augenmerk auf das Medium „Strom“ richtete die Gruppe „GridAkku.EU“ und entwickelte ein „Akkumulatorennetz“, das einerseits Elektrofahrzeuge mit Strom speist, andererseits auch nicht benötigten Strom derselben Fahrzeuge erhält. Die arme brasilianische Bevölkerung mit Elektrizität zu versorgen, sah das Programm von „BEST“ („Brazil Energy Solution & Technology“) vor, während „ok-uk 2050“ für einen Abbau von Atom- und Kohlekraftwerke sowie die Erhebung einer Ökosteuer auf konventionellen Strom in Großbritannien plädierte.
Bei der anschließenden Fragerunde der Jury-Mitglieder Dr. Rüdiger Urban (Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes NRW), Rosa Hemmers (SynergieKomm; Vorsitzende von Eurosolar - Sektion Deutschland) und Prof. Dr. Bernhard Hoffschmidt (Leiter des Solar-Institut Jülich) erwiesen sich die Teilnehmer als sehr gut vorbereitet und informiert. So winkten nicht nur Preise der Buchhandlung Fischer den 46 Nachwuchsforschern aus ganz Deutschland, Polen, Spanien und Südafrika.
Der eigentliche Lohn besteht bei der in Kooperation mit der Heinrich Böll Stiftung NRW veranstalteten und von den Firmen Bosch Solarthermie GmbH und Solon AG finanziell unterstützten Summer School in diesem intensiven Umgang mit Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. So stellte außerdem Dr. Herrmann E. Ott, Leiter des Berliner Büros vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie, die zentralen Thesen und Aspekte aus seinem Buch „Wege aus der Klimafalle - Neue Ziele, neue Allianzen, neue Technologien – was eine zukünftige Klimapolitik leisten muss“ vor.
Auch bei der spielerischen und fantasievollen Auseinandersetzung mit möglichen Lösungsansätzen einer künftigen Energieversorgung beschäftigten sich die Fachleute völlig ernsthaft mit den Projektergebnissen, erteilten Kritik und Ermutigung gleichermaßen. Vielleicht regt eine der wagemutigen Thesen ja zu einem fruchtvollen Gedanken in der Praxis an.
Dies ist mir was wert: | Artikel veschicken >> | Leserbrief zu diesem Artikel >>
Newsletter
Schlagzeilen per RSS
© Copyright