Batiken lehren – fürs Leben lernen

MGJ ermöglichte Schülerinnen Sozialprojekt in Kenia
Von Sabine Nowara  [22.08.2008, 18.26 Uhr]

Leben lernen statt Vokabeln: Zwölf Schülerinnen des Mädchengymnasiums Jülich sind in Begleitung von Lehrerinnen in Afrika unterwegs und arbeiten in Sozialprojekten. Sabine Nowara schickte aus Kenia die ersten Eindrücke der MGJler.

Gemeinsam lernen: Schülerinnen des Mädchengymnasiums Jülich in Kenia.

Gemeinsam lernen: Schülerinnen des Mädchengymnasiums Jülich in Kenia.

„Während unseres Aufenthaltes engagieren wir uns in zwei Sozialprojekten. Zum einen sind wir in der Kimlea Foundation tätig. Diese Einrichtung für Frauen liegt außerhalb Nairobis in Limuru, umgeben von Teeplantagen. Dort bringen wir den Gewaltopfern der Unruhen zu Beginn des Jahres eine Batiktechnik bei, mit der man Stoffe färben und mit Mustern versehen kann. Sie bietet den Frauen die Chance, sich ein eigenes Business aufzubauen, um so für sich und die Familie sorgen zu können.

Das zweite Sozialprojekt findet in dem Kinderheim „Wajibu Wetu”, was soviel bedeutet wie „unsere Verantwortung”, statt. Dort kümmert sich das Ehepaar Kilonso mit viel Liebe um ihre eigenen vier Kinder und um 26 Waisen. In der Zeit, die wir dort verbringen, verschönern wir das Heim durch bunte Motive an den Wänden der Kinderzimmer und an den Eingangstoren. Desweiteren entlasten wir die Mitarbeiter des Heims, indem wir sie bei der Hausarbeit unterstützen.

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An einem Wochenende gingen wir mit Sozialarbeitern in den Mukuru Slum, wo wir zehn volle Einkaufstüten mit Grundnahrungsmitteln verteilten. Wir gingen in Kleingruppen in die besonders armen Familien, deren Häuser meist nur aus Pappe und Wellblech bestanden. Dort wurden wir mit offenen Armen empfangen, und uns sind die teilweise erschütternden Lebensgeschichten der einzelnen Menschen erzählt worden.

Trotz der erschreckenden Lebensumständen strahlen die Menschen eine unglaubliche Lebens- und Willenskraft aus, die sie zum Teil aus ihrem starken Glauben schöpfen.

Obwohl wir erst seit kurzer Zeit in diesem Land sind, beeindrucken uns die Menschen sehr. Sowohl die Frauen der Kimlea Foundation als auch die Kinder im Heim zeigen viel Engagement und Interesse an unserer Arbeit. Sie bringen uns „Mzungus” (Weißen) so viel Respekt und Dankbarkeit entgegen, dass uns die Arbeit nicht als solche erscheint.

Diese hier gewonnenen Erfahrungen werden uns unser Leben lang begleiten.“


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