Gemeinschaftsprojekt dreier katholischer Fachberatungen

„Mitten drin“ für Wohnungslose in Jülich
Von silja [13.07.2008, 08.22 Uhr]

Seit Februar ist umgesetzt, was „bislang an den Finanzen scheiterte“: Drei katholische Verbände befinden sich nunmehr unter einem Dach in der Stiftsherrenstraße 7 in Jülich: der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) Jülich und Düren und „In Via Düren-Jülich“, einem Fachverband der Caritas, dessen Kerngeschäft die Wohnungslosenhilfe ist. Alle leisten „Menschen in sozialen Schwierigkeiten Rat und Hilfe“.

Während der Hauptbereich des SkF Düren die Schwangerenberatung ist, arbeitet die neue breit gefächerte soziale Kooperative „SkF Jülich“ und „In Via“ zudem in einem Beratungsbereich, „in räumlichem und teilweise fachlichen Zusammenhang“, wie Geschäftsführer Norbert Schoeller es ausdrückt. „Menschen, die keine Wohnung haben, befinden sich in einem schwierigen sozialen Prozess, in einer Abwärtsbewegung, die in die gesellschaftliche Isolation führt“, bringt er die Problematik auf den Punkt. „Wir katholischen Verbände sind bereit, kreativ und innovativ für die benachteiligen Menschen zusammenzuarbeiten, Synergieeffekte und vorhandene Ressourcen zu nutzen“, setzt er dagegen.

Neben dem bereits bestehenden Angeboten des SkF soll die entstehende „In Via-Fachberatung für Wohnungslose“ neben Beratung und persönlicher Betreuung Hilfesuchenden unter anderem Unterstützung in der Grundversorgung, der Wohnungs-, Ausbildungs- und Arbeitsplatzbeschaffung sowie im Umgang mit Schulden oder der Problemklärung mit Behörden Unterstützung bieten. Der gemeinnnützige Verein ist seit 1993 in Düren tätig und hatte erstmals vor zehn Jahren nach einer Bedarfserhebung beschlossen, „die Situation für Menschen in Jülich nachhaltig zu verbessern, weil es für wohnungslose Jülicher sehr schwierig ist, nach Düren zu kommen“.

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Begünstigend für die soziale Kooperative erwies sich der Umzug einer Jülicher Caritasstelle ins Altenzentrum St. Hildegard. In der Stiftsherrenstraße fand sich außerdem Platz für die teilbetreute „In Via“-Wohngemeinschaft „Mitten drin“, die komplett von Düren nach Jülich übergesiedelt ist und neun Plätze (zurzeit zehn) für Wohnungslose ab 21 Jahren für einen Zeitraum von maximal zwei Jahren bereithält. Während dieser Zeit erarbeiten Fachleute und Bewohner gemeinsam ein Hilfeplanverfahren, das Maßnahmen zur Erreichung angestrebter Betreuungsziele vereinbart. Die „mehr als richtige Entscheidung, nach Jülich zu gehen“, sieht Schoeller in der Tatsache der notwendigen Überbelegung begründet. Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Angebot einer Postadresse für Wohnungslose, damit sie „Existenz sichernde Leistungen beantragen können“. Sie kann wie die soziale Beratung an jedem Werktag genutzt werden.

Beratung:
Eine umfassende soziale Beratung für alle unterstützungsbedürftigen Menschen bietet der SkF dienstags bis freitags von 9 bis 12 Uhr. Montags und mittwochs von 9 bis 11.30 Uhr und mittwochs nachmittags von 14 bis 16 Uhr berät „In Via“-Sozialpädagoge Guido Müller zusätzlich Wohnungslose und Menschen, die helfen wollen. Die Fachberatung in der Stiftsherrenstraße 7 in Jülich ist telefonisch unter 02461/981900 erreichbar. Die Postabholung ist möglich von montags bis freitags von 9 bis 11.30 Uhr.


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