Unwetter brachte Weltuntergangsstimmung
10 Uhr: Erst "Nacht" über Jülich dann Land unter
Von tee [29.05.2008, 22.40 Uhr]
 Regenmassen prasselten in Jülich und … |
Als nachmittags mit der Sonne in Jülich die ersten Kartons und Kisten die Straßen säumten, mutete die Situation fast friedlich an. Die Jülicher räumten auf. Wenig erinnerte angesichts dampfenden Asphalts an die 40 Liter Niederschlag pro Quadatmeter, die im Jülicher Land ab 10 Uhr niedergegangen waren.
Um 10 Uhr verdunkelte sich der Himmel. Weltuntergangsstimmung herrschte. Die Schleusen öffneten sich und laut den Daten der Messtation in Jülich fiel soviel Niederschlag – Regen und Hagel – wie üblicherweise in einem halben Monat. Dem in minutenschnelle steigenden Wasserpegel konnte man vom Fenster aus zusehen. Der Wind trieb den Regen über die Straße und peitsche die Wassermassen auf. Laut Wetter.com hatten die Böen eine Geschwindigkeit von bis zu 90 Stundenkilometern.
Insgesamt meldete die Dürener Kreisfeuerwehr 700 Einsätze mit mehr als 1.500 Kräften. 1800 Notrufe sollen innerhalb von zweieinhalb Stunden bei der Einsatzzentrale aufgelaufen seien. Im Jülicher Stadtgebiet wurden davon über 120 Einsätze gefahren.
 … der Himmel verdunkelte sich vollständig. |
Vor allem die Wassermassen machten den Menschen zu schaffen. Auf den Straßen wurden Gullys hochgedrückt, aus der Kanalisation drangen neben Regenwasser, Schlamm und Fäkalien in Keller, Wohnungen und Geschäftsräume. In Broich kam sogar ein geparktes Auto ins schwimmen und wurde gegen andere Fahrzeuge gedrückt.
Die Sirenen waren allerorts im Jülicher Land zu hören. Die Freiwilligen Feuerwehren pumpten im Akkord bis in die Abendstunden Keller aus. Ein Blitzschlag löste außerdem im Stadtgebiet einen Dachstuhlbrand aus.
Außerdem legte mancherorts das Unwetter den Verkehr im Jülicher Land lahm. Ländliche Verbindungstraßen betraf dies ebenso wie die A 44, die zwischen Titz und Jülich. Sie musste verübergehend gesperrt werden.
Menschen kamen laut Polizeibericht nicht zu schaden.
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