Landschaft macht Schule
Jülich: Schirmer für alle Sinne
Von tee [20.05.2008, 17.45 Uhr]
Auf Entdeckungsreise zu Johann Wilhelm Schirmer können Kunstinteressierte in den kommenden Monaten in Jülich gehen. Neben den Neuerwerbungen, die in der Ausstellung „Landschaft macht Schule“ im Pulvermagazin der Zitadelle gezeigt wird, wird es zusätzlich ein umfangreiches Rahmenprogramm geben, dass „Schirmer für alle Sinne“ bietet.
![]() Marcell Perse erläutert Interessierten den "Sonntagmorgen". |
So war Johann Wilhelm Schirmers Werk in Jülich noch nicht zu sehen: Stolz kann das Museum Zitadelle die Neuerwerbungen seit „Natur im Blick“ vor sieben Jahren zur Schau stellen. Unter dem Titel „Landschaft macht Schule“ eröffnete Museumsleiter Marcell Perse mit Unterstützung von Prof. Achim Bachem, Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums, die Ausstellung im Pulvermagazin.
Zwischen Skizze und Vollendung zieht sich der Spannungsbogen der Werkschau, die im Reigen der Geburtstagsreihe „Schirmer 200“ gezeigt wird. Während linker Hand die eher impressionistisch anmutenden Ölskizzen die Wände schmücken, findet der Betrachter vis-à-vis die ausgearbeiteten Kompositionen dazu. Besondere Freude hat das Museum am zentral platzierten Werk „Sonntagmorgen“. Lange galt das Bild als Nachahmung, über das Johann Wilhelm Schirmer seinem Bruder Gottlieb nach Jülich schrieb, dass es der Großherzog von Baden über seinem Schreibtisch hängen habe. Nach dem Erwerb des Bildes konnte einwandfrei auf der Rückseite die Signatur „Schloss Karlsruhe“ entdeckt und damit die Authentizität des Bildes erwiesen werden.
![]() Nahezu ausschließlich Neuerwerbungen aus Schirmers Werk können Kunstbeflissene bei "Landschaft macht Schule" in Augenschein nehmen |
Was ein Museumsleiter ist, der gleichzeitig examinierter Archäologie ist, der gräbt auch schon einmal Verborgenes aus: So wies Marcell Perse durch ein Skizzenbuch, das im Neusser Clemens Sels Museum liegt, nach, dass es sich bei dem ursprünglich als „Golf von Sorrent“ (Abb 38) identifizierten Werk um eine Landschaft am Oberrhein handelt. Natürlich gibt es auch das eine oder andere Vertraute zu sehen, wie „Die Waldkapelle“, die 2001 frisch restauriert präsentiert wurde und nun aus „ausstellungsdidaktischen Gründen“, wie es heißt, wieder Eingang in die Werkschau gefunden hat.
Ähnliche Schmankerl erfahren Interessierte, die sich jeweils am 4. Sonntag jeden Monats – bis einschließlich Oktober – sachkundig von den Kuratoren der Ausstellung, Guido von Büren, Dr. Christoph Fischer oder Marcell Perse, führen lassen.
Wer tiefer in die Materie und die Kunst Schirmers eindringen möchte, hat auf vielfältige Weise in den kommenden Monaten Gelegenheit dazu: Das Museum bietet zur Ausstellung ein umfangreiches Rahmenprogramm in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule an. Neben fremdsprachlichen Führungen stehen eine Lesung mit Bernd Wollersheim, ein Workshop mit Kindern mit dem malerischen Titel „Zauberhafte Zitadelle – mit Harry Potter und Schirmer durch die Zitadelle“ sowie Tanz, Kulinarisches und ein Künstlerkurs mit Jens Dummer auf dem Programm.
Auf einen Blick gibt es das Angebot mit einem Klick unter www.juelich.de/museum/veranstaltungen
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