Proteine: Der richtige Dreh gegen Fehlfaltung
Jülicher Forscher entdeckten neues Proteinmodell
Von Redaktion [23.04.2008, 08.36 Uhr]
Proteine sind die Arbeitspferde in der Zelle. Sie steuern wichtige Körperprozesse und fehlerhafte Proteine können zu Krankheiten wie Alzheimer und BSE führen. Die Faltung und Funktion der langen organischen Moleküle zu verstehen, kann langfristig zu neuen Diagnosen und Therapiemöglichkeiten führen. Im renommierten Fachmagazin PNAS stellen Prof. Ulrich Hansmann und sein Team am Forschungszentrum Jülich nun Computersimulationen vor, die aufzeigen, wie sich bestimmte Proteine bei ihrer Synthese vor Fehlfaltung schützen.
Beim Zusammenbau des untersuchten Modellproteins CFr entsteht zunächst am Anfang eine lange, gerade Struktur namens beta-strand. Wie ein klebriger Faden fängt diese normalerweise freie Moleküle ein und das Protein würde zerstört werden, bevor es sich überhaupt gebildet hat.
Der Trick, um dies zu verhindern, wurde nun in Jülich im Modell entdeckt: Der beta-strand wickelt sich auf und schließt sich an eine benachbarte Helix-Struktur an. Dort geparkt, schützt er sich selbst.
Erst wenn das Protein sich komplett gebildet hat, entrollt sich das Segment wieder und verbindet sich mit dem komplementären Endstück zu einer stabilen Struktur, dem Beta-sheet. Das nun aufgezeigte Tarnmanöver ermöglicht erst die Bildung des fehlerfreien Proteins und ist ein Ansatz für die Entwicklung neuer biotechnologischer Verfahren.
Dies ist mir was wert: | Artikel veschicken >> | Leserbrief zu diesem Artikel >>
Newsletter
Schlagzeilen per RSS
© Copyright