Werkschau im Café Pasqualini
Jülicher Künstlerin will nicht mehr warten
Von Redaktion [11.03.2008, 21.31 Uhr]
Die Herausforderungen und Entdeckungen der nachberuflichen Zeit thematisiert Kirsten Müller-Lehnen in ihrer Ausstellung „Worauf denn warten?“. Gezeigt wird sie ab Mittwoch, 12. März, im Cafe-Restaurant Pasqualini der Wohnanlage für Senioren und Behinderte „An der Zitadelle“ in Jülich.
Was vorher kaum Platz hatte, konnte in den letzten Jahren mehr und mehr Gestalt annehmen und umgesetzt werden in Bilder, die den Blick auf Innenwelten und Begegnungen lenken.
Entstanden sind Arbeiten, die sich mit Energiefeldern auseinandersetzen: mit den Lebensphasen, dargestellt in den Bildern „Frühling“, „Sommer“ und „Herbst“, mit Zeiten, die alles auf den Kopf stellen oder mit Wahrnehmungen, die sich im hellen Umfeld ganz anders präsentieren als im Schatten. Sie erzählen von Blütenträumen, von Ausbrüchen und Abwanderungsgedanken, von konspirativen Treffen, von der Liebe und den Pralinen, die getröstet haben.
Der „Buchdeckel des Tagebuchs“ verbirgt manche Geheimnisse, ebenso wie die Botschaft an die Großmutter im Bild „liebe Oma, leider…“.
Ein 16-teiliger Komplex beschäftigt sich explizit mit den Menschen im Umfeld. Deren Portraits wirken wie Landschaften. Mal sind sie begrenzt auf das Gesichtsfeld, mal füllt die Kraft der Persönlichkeit die gesamte Fläche aus, als sprenge sie den Bildrand. Weitergeführt in die Abstraktion wird das Energiefeld, wenn es sich löst von der Person.
Die letzten Arbeiten der Gesamt-Reihe stehen für den Prozess der Individuation und der Selbstentdeckung. Material und Technik wechseln, zeigen die Einwirkungen der Bearbeitung, lassen erahnen, was noch freigelegt werden könnte.
Zur Ausstellungseröffnung ab 18 Uhr spielt Erwin Geisinger auf dem Saxophon. Die Bilderschau kann nach der Vernissage täglich bis 9. August von 9.30 bis 18 Uhr besucht werden.
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