Kastanien sind unrettbar krank

Jülich: Allee am Rurdamm muss gelichtet werden
Von tee [30.01.2008, 09.09 Uhr]

60 Kastanien werden wegen Bakterienbefall am Rurdamm gefällt werden müssen.

60 Kastanien werden wegen Bakterienbefall am Rurdamm gefällt werden müssen.

60 Kastanien am Rurdamm werden fallen. Dieser Konsequenz musste der Planungs-, Umwelt-, Bauausschuss nach dem Vortrag von Forstdirektor Robert Jansen vom Regionalforstamt Rureifel-Jülicher stellen. Grund ist die Verkehrssicherheitspflicht der Stadt, die als „Baumbesitzer“ dafür zuständig ist.

Diese Maßnahme muss kurzfristig, wie Jansen erläuterte, angegangen werden. Nachdem die Miniermotte den Kastanien in den 90er Jahren bereits erhebliche Schäden verursacht hatten, ist es nun das Bakterium Pseudomonas syringae, das die Bäume krank macht. Es setzt sich zwischen Holz und Rinde und breitet sich um den gesamten Stamm aus, bis der Baum abstirbt. „Baumsterben ist ein mächtiges Wort, ich möchte lieber von Krankheit sprechen, in der Hoffnung, dass sie uns erhalten bleiben.“ Dazu ist es aber nötig, dass die kranken Stämme ausgeschnitten werden. „Es gibt keine Alternativen zur Rettung der anderen Bäume.“

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Im günstigsten Fall fallen die Bäume im März, ehe die Bäume wieder Laub tragen. Um eine Verbreitung des Bakteriums aber auch nach dem Fällen zu verhindern, sollte das Material geschreddert und verbrannt werden. Eine weitere Verwendung als Pellets hält Jansen wegen der Gefahr der Verbreitung von Pseudomonas syringae für nicht ratsam. Es werden also lediglich Kosten für die Stadt entstehen. Nach ersten Angeboten werden sie nach Aussage von Hans-Josef Prell im Ausschuss bei rund 40.000 Euro liegen. Im Haushalt 2008 ist die Summe mit 60.000 Euro beziffert. Prell bat im Ausschuss wegen des Zeitdrucks die erste Summe im Vorgriff auf den Haushalt zu bewilligen.

Eingeschlossen ist in diese Summe nicht die Wiederaufforstung. Forstdirektor Jansen unterstellte, dass die Jülicher die Allee auf dem Rurdamm erhalten wollen. Er empfahl allerdings nicht die Wiederbepflanzung durch Kastanien, um eine erneute Erkrankung zu verhindern, sondern das Setzen etwa von Eiche und Linde.


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