Importgut Luftverschmutzung

Jülicher Forscher aktiv bei internationaler Task Force
Von Redaktion [15.11.2007, 08.16 Uhr]

Was bringt Europa Klimaschutz in den USA? Spüren Asiaten eine Abnahme der Stickoxide in Europa? Und was bringen eigene Maßnahmen? Luftschadstoffe kennen keine politischen Grenzen. Um effektive und effiziente Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität zu entwickeln ist es daher entscheidend, Transport und Ausbreitung der Schadstoffe über Ländergrenzen hinweg zu verstehen und entsprechend zu handeln.

Jülicher Forscher sind aktiv beteiligt an einer internationalen Task Force, die von der Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen (UNECE) gegründet wurde und im Oktober in Jülich tagte.

Anhand von verschiedenen atmosphärenchemischen Modellen berechnen rund 25 Forschergruppen der Task Force, wie sich Emissionen aus der Verbrennung von Kraftstoffen im Verkehr, in Haushalten oder in der Industrie länder- und kontinentübergreifend auswirken. Auf dem Jülicher Superrechner JUMP wurden hierfür über 20 verschiedene Szenarien gerechnet, die zeigen, welche Auswirkungen die Verringerung von Schadstoffen wie Stickoxiden oder Kohlenmonoxid hat, durch die bodennahes Ozon entsteht.

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Gerade für Europa ist die Menge der aus der Ferne antransportierten Schadstoffe bedeutender als bislang vermutet: Würden zum Beispiel Nordamerika und Ostasien ihre Emissionen um 20 Prozent reduzieren, ergibt sich aus den Modellrechnungen eine Abnahme der Ozonbelastung in Europa um den gleichen Betrag, als wenn die Emissionen in Europa selbst um 20 Prozent sinken würden.

Ziel der Task Force ist ein umfassender Sachstandsbericht, welcher im Jahr 2009 erscheinen und zur Neufassung der 1979 beschlossenen „Convention on long-range transport of transboundary air pollution“ (CLRTAP) führen soll. In diesem Bericht werden erstmals systematisch die wechselseitigen Einflüsse von Luftreinhaltemaßnahmen auf der nördlichen Erdhalbkugel beschrieben. Ein erster Zwischenbericht erscheint im Laufe dieses Winters.


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