Gute Noten fürs 9. Zitadellen-Jazznacht

Berauschend, nostalgisch im Jülicher Jazz-Wunderland
Von Arne Schenk [27.05.2005, 18.23 Uhr]

Klangraumtraum mit Merge in der Schlosskapelle.

Klangraumtraum mit Merge in der Schlosskapelle.

Frühlingshafte Temperaturen, spielfreudige Bands und erlesene Speisen – die Zutaten der 9. Zitadellen-Jazznacht in Jülich waren äußerst ansprechend. Dies empfanden auch die rund 500 Gäste, die sich zu einem Besuch anlocken ließen. Und sie wurden keineswegs enttäuscht.

Freund der freien Improvisation konnten sich an Nima Rezais einzigartigen Fähigkeiten auf dem Chapman-Stick berauschen. In der mittlerweile zum Trio geschrumpften Formation „Nima and Merge“ ersetzt er den einstigen Gitarristen, indem er dessen Funktion gleich mit übernimmt, serviert kernige Rhythmus-Basslinien und zaubert gleichzeitig artistische Soli aus seinem Instrument. Währenddessen versprühten im Innenhof die Dusty Lane Jazzband herrliches Chicago-Oldtime-Feeling.

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Im Pädagogischen Zentrum entführten Rod Mason’s Hot Five in selige New-Orleans-Zeiten. Dabei ließ Legende Rod Mason den großen alten Mann Louis Armstrong aus dem Grab entsteigen und seine Seele in Masons Spiel hauchen.

Die Damen des Abends erfüllten spielend die hoch gesteckten Vorgaben ihrer männlichen Kollegen. Lynne Arriale verwandelte mit ihrem brillianten Pianospiel die Schlosskapelle in einen Konzertsaal. Der nostalgische Sommerhauch der 40er Jahre wehte durch das PZ, als Alice in Dixieland die charmanten Arrangements der Andrews Sisters professionell herauf beschworen.
Im Innenhofzelt ließ es sich zur selben Zeit beim bodenständigen Rhythm’n’Blues von der „Somebody Wrong Blues Band“ herrlich mitschwofen und ein Bier trinken.

Es war wieder einmal ein rundum perfektes Paket voller gelungener Überraschungen, das der Jazzclub Jülich für Konzertbesucher und Atmosphärengenießer gleichermaßen geschnürt hatte.

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