„100 x die Welt gesehen“ – Fotos von Helmut Scheuer

Von Jülich auf zur Bilderreise
Von Dorothée Schenk [25.05.2005, 14.10 Uhr]

Mit einem Ständchen überraschten die Gäste Helmut Scheuer, der zu seiner Fotoausstellung „100 x die Welt gesehen“ in die Sparkasse Düren am Schwanenteich in Jülich eingeladen hatte. Seinen 83. Geburtstag feierte der Vielgereiste am Pfingstmontag. Er bietet derzeit auf acht doppelseitig behängten Stellwänden eine Bilderreise an. „Abfahrt“ ist immer zu den Öffnungszeiten der Sparkasse möglich.

Wer sich einlässt, kann in der Sparkasse Düren auf Bilderreise gehen.

Wer sich einlässt, kann in der Sparkasse Düren auf Bilderreise gehen.

In 252 Länder ist Helmut Scheuer gereist – aus Leidenschaft, Entdeckerlust und aus Interesse an Geographie und Ethnologie. Bis zu sechs Wochen dauerten seine Expeditionen, die ihn quer über den Globus und bis aufs Dach der Welt führten. Er hat sich die Bilder nicht nur im Inneren bewahrt, er lässt die Betrachter durch seine ausdrucksstarken Fotografien an der Vielfalt des Lebens teilhaben. Dabei legt der Jülicher Wert darauf, dass es sich um „echte“ Fotografien aus der Zeit von 1982 bis 1999 handelt, nicht etwa digitale Bilder, die manipuliert seien. „Das sind für mich keine Zeitdokumente mehr“, betont Helmut Scheuer den Wert der Handarbeit. Zwischen Bildern abseits der Touristenpfade, etwa einem Friedhof für abgetriebene Kinder in Japan, und den „Standard-Bildern, wie die Golden Gate Bridge in San Fransisco, die man einfach aufnehmen muss“ liegt die Bandbreite. Einige der Aufnahmen sind sogar in Reisekataloge eingegangen.

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Den Blumenstrauß bekam die Ehefrau durch Vorstand Uwe Willner überreicht, die so oft auf den Reiselustigen Helmut Scheuer (M) verzichten musste.

Den Blumenstrauß bekam die Ehefrau durch Vorstand Uwe Willner überreicht, die so oft auf den Reiselustigen Helmut Scheuer (M) verzichten musste.

In seiner launigen Einführung nahm der Neu-83-er Bezug auf den Ausstellungsort und stellt „seine“ drei Sparkassen-Bilder vor. So suchte er die Trauminsel der Sparkassen-Werbung auf, von der es einst hieß „Wenn Sie davon träumen, wir finanzieren Sie“. Dazu gehört auch ein Steingeld, dass drei Meter hoch und 3,5 Tonnen schwer ist sowie eine „Sparkasse“ in Usbekistan: Geldwechsler ziehen hier von Ort zu Ort.

Jede Fotografie ist von einer Geschichte begleitet, die Helmut Scheuer mitreißend zu erzählen weiß. Etwa der Check-in in einem irakischen Hotel: Hier liegt in der 70 Zentimeter breiten Eingangsschneise ein Fußboden-Mosaik mit Georg Bush senior als Motiv. So muss jeder Ankommende den Präsidenten des 1. Irak-Krieges auf Veranlassung von Saddam Hussein ins Gesicht treten…

Vor die Fotografien von Helmut Scheuer können Interessierte noch bis 2. Juni treten und sich die Geschichten bildhaft machen.


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