Ausstellung "Italia e la città natale Jülich" bis 2. September

Herb Schiffers exklusive Blicke auf Jülich
Von tee [21.06.2007, 15.28 Uhr]

Herb Schiffer und sein Triptychon bei der Ausstellungseröffnung in der Schlosskapelle.

Herb Schiffer und sein Triptychon bei der Ausstellungseröffnung in der Schlosskapelle.

Eine malerische Liebeserklärung an seine Heimatstadt Jülich gibt der Wahl-Dürener Herb Schiffer derzeit in der Schlosskapelle der Zitadelle ab. Den Wunsch, einmal dort auszustellen, erfüllten Museum und Gymnasium dem 70-Jährigen zum runden Geburtstag im September 2006. Nach fast einem Jahr Vorbereitung – in dem eine Reihe von Bildern exklusiv für den festlichen Rahmen der herzoglichen Kapelle entstanden ist – fühlen sich vor allem die Jülicher reich beschenkt, wie es Museumsleiter Marcell Perse trefflich formulierte. So entstünde für kurze Zeit ein einzigartiges Gesamtkunstwerk, begeisterte sich Bürgermeister Heinrich Stommel bei der Begrüßungsrede zur Eröffnung. Aber Herb Schiffer gehöre den Jülichern nicht alleine. Weit über die Stadt- und sogar Landesgrenzen hinaus hat sich der Künstler einen Namen gemacht.

Was Heimat ihm bedeutet, zeigt Herb Schiffer unter dem Titel "Italia e la città natale Jülich". Die Verbindung der Stadt zum italienischen Flair ausgelöst durch den Renaissance-Stil und die Handschaft Pasqualinis finden ihre Entsprechung in den malerischen Werken. Minerva grüßt, das Labyrinth entwirrt sich vor den Augen und die Kulissen, die in zum Teil ungewöhnlichen Perspektiven zum Staunen einladen, bieten ein Art Stadtrundgang mit mystischer Personnage und Austattung. Die Christuskirche lugt im Hintergrund hervor, ein Narrenschiff passiert die Apsis der Schlosskapelle, das Labyrinth entwirrt sich und nimmt den Betrachter mit.

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Die eigene Formensprache des Malers Schiffer erläuterte der Bruder Prof. Reinhold Schiffer. Sehr subjektiv – mal aus Feldherrenperspektive erhöhte, mal als rein privater Blick aus dem Fenster –, sei das Bild der Stadt Jülich bei Herb Schiffer. Bildzeichen seien erkennbar und lesbar für den Betrachter wie der Äskulap-Stab an der Apotheke jedem erkennbar sei. Allerdings bestehe die Gefahr, jede Mythologie deuten zu wollen. Beispielhaft nannte er Minerva, die mit den geflügelten Füßen des Merkur und der Nacktheit der Venus, einen Bedeutungszuwachs habe, der aber keinesfalls mit den Augen der Mathematik zu betrachten sei. „Die Werke bewahren sich ihre Undurschaubarkeit.“ Licht, Leichtigkeit und Rätselhaftigkeit sind nach Ansicht des Bruders Reinhold die Eckpfeiler in den Bilder von Herb Schiffer. Ihnen sollte sich der Betrachter sinnlich nähern.

Möglich ist dies noch bis 2. September in der Schlosskapelle täglich von 14 bis 17 Uhr, Samstag und Sonntag von 11 bis 18 Uhr.

Bilder von der Vernissage


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