Landrat überreichte Preise für soziales Engagement

Sophia Schäfer ist eine von sieben geehrten Jülichern
Von Redaktion [15.06.2007, 09.33 Uhr]

"Dieser Preis ist für mich das Größte – darüber freue ich mich riesig. Einfach herrlich!" Sophia Schäfer, Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft Jülich der Deutschen Rheuma-Liga, sprudelte über vor Freude. Seit 15 Jahren ist die 76-Jährige aus Niederzier-Ellen Leiterin einer Selbsthilfegruppe von Rheumakranken und wurde jetzt zum ersten Mal so richtig öffentlich für diese anspruchsvolle Arbeit gewürdigt. Landrat Wolfgang Spelthahn gratulierte ihr am Mittwochabend in der Arena Kreis Düren vor 750 Zuschauern zum Son-derpreise für Soziales Engagement. Dabei war es weniger das Preisgeld für ihre Gruppe, über das sie sich so freute, als vielmehr die Anerkennung.

"Sie können sich nicht vorstellen, wie viel Zeit wir in unsere Selbsthilfegruppe investieren", sagte sie im Namen der Aktiven. Fast 300 Erkrankte aus dem Nordkreis tauschen sich in der Selbsthilfegruppe regelmäßig aus. Sie fragen um Rat, bitten um Hilfe, besuchen Infoveranstaltungen, nehmen spezielle Gymnastikangebote wahr. Da gibt es viel zu organisieren und besprechen. All diese Fäden laufen bei Sophia Schäfer zusammen, die selbst un-ter Rheuma leidet. "Die Wochenenden und Abende möchte ich mir schon freihalten. Aber wenn jemand mit einem akuten Problem anruft oder vorbeikommt, kann man ja nicht Nein sagen", berichtet sie

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So ist ihr Ehrenamt ein Vollzeitjob – wenn "Job" nicht so routinemäßig klänge. Natürlich ist Sophia Schäfer mit Leib und Seele dabei, denn sonst würde sie ihre freiwillige, unentgeltli-che und uneingennützige Arbeit nicht so dauerhaft leisten. Ihr Ehemann Jakob, 82, unterstützt sie dabei, wo er kann. "Ohne seine Hilfe könnte ich das gar nicht alles schaffen."

Ins kalte Wasser sei sie geworfen worden, als ihr Vorgänger im Amt des Sprechers vor 15 Jahren verstarb. In Weiterbildungskursen machte Sophia Schäfer sich fit für ihre Aufgabe, die seitdem ihr Leben bestimmt. Neben Fachwissen zählt vor allem eins: "Man muss zuhö-ren können."

Mit Martina Staruß hat Sophia Schäfer eine junge Stellvertreterin zur Seite, die Kinder und einen Beruf und damit – anders als sie selbst - nicht freie Hand hat. Früher oder später wird Sophia Schäfer ihr wohl die Hauptverantwortung für die Gruppe übertragen. Doch derzeit ist das nicht absehbar. "Wenn ich vom Aufhören spreche, kommen die Mitglieder und beknien mich: Mach doch weiter!"

Lesen Sie hierzu: Düren: 7. Preisverleihung dokumentiert vielseitiges Engagement

Zu den einzelnen Preisträger


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