38. IFF-Ferienschule im Forschungszentrum

243 Studenten in der Jülicher „Nanoworld“
Von Redaktion [21.03.2007, 10.48 Uhr]

Theorie und Praxis bestimmen die 38. IFF-Ferienschule im Forschungszentrum,

Theorie und Praxis bestimmen die 38. IFF-Ferienschule im Forschungszentrum,

In der 38. IFF-Ferienschule am Forschungszentrum Jülich beschäftigen sich junge Forscher aus der ganzen Welt in diesem Jahr eingehend mit den Untersuchungsmethoden, die für die hochaktuelle Nano-Forschung zur Verfügung stehen. „Nanos“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Zwerg“.

Wahrlich winzig sind auch die Dimensionen, die die moderne Physik erforscht. „Die Untersuchungsmethoden in der Festkörperforschung haben in den vergangenen Jahren spektakuläre Fortschritte gemacht“, freut sich Prof. Knut Urban, Direktor am Jülicher Institut für Festkörperforschung (IFF) und einer der Organisatoren der Ferienschule, der das zum Anlass nahm, in diesem Jahr ein an Methoden orientiertes Programm zu entwerfen. „Beispielsweise können wir mittlerweile einzelne Atome elektronenmikroskopisch „sehen“ und detailliert untersuchen. Mit Hilfe mikroskopischer Untersuchungen können wir deshalb immer bessere Vorhersagen über die makroskopischen Eigenschaften von Materialien machen.“

Urban und die weiteren Organisatoren, Prof. Thomas Brückel, Prof. Claus M. Schneider und Prof. Stefan Blügel, ebenfalls Direktoren am IFF, haben ein attraktives Programm entworfen, das 243 Studierende, Diplomanden, Doktoranden und junge Forscher aus 77 verschiedenen Universitäten und Instituten angezogen hat. Diese haben zwei Wochen lang Gelegenheit, mit renommierten internationalen Wissenschaftlern über Methoden und ihre Einsatzmöglichkeiten zu diskutieren.

Manche von Ihnen haben einen weiten Weg nach Jülich auf sich genommen: Sogar aus Japan und den USA sind Besucher angereist. Auch die Vortragenden kommen nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus den USA, Frankreich, Österreich und Großbritannien. Als anerkannte Experten in ihrem Fachgebiet ergänzen sie das Programm hervorragend durch die jeweilige Perspektive ihrer Heimatuniversität.

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Zwei Wochen lang studieren Jungwissenschaftler mit internationalen Dozenten im Forschungszentrum Jülich.

Zwei Wochen lang studieren Jungwissenschaftler mit internationalen Dozenten im Forschungszentrum Jülich.

Die 38. Ferienschule spannt einen Bogen von den theoretischen und experimentellen Grundlagen der Festkörperphysik bis zu brandneuen Untersuchungsmethoden der Nano-Forschung. Ausgewählte Schwerpunkte betreffen Elektronenmikroskopie, Forschung mit Neutronen, den ungeladenen Bausteinen der Materie, und mit Synchrotronstrahlung, einer speziellen, sehr energiereichen Form des Lichts. Um das theoretische Wissen zu vertiefen, wird das Programm von Laborbesichtigungen und Praktika ergänzt.

Nano-Forschung eröffnet vielversprechende Optionen für die Entwicklung innovativer Materialien. So basiert etwa die Entwicklung schnellerer und leistungsfähigerer Computer auf Fortschritten in der Halbleiter-Nanotechnologie. Erkenntnisse auf dem Gebiet des Nano-Magnetismus treiben die Evolution magnetischer Datenspeicher-Technologie voran. Die mögliche Ausnutzung von Quanteneffekten ist eng verknüpft mit der Herstellung von Objekten und Strukturen im Nanometer-Maßstab. Auf der anderen Seite haben nanostrukturierte Oberflächen zum Teil ganz spezielle Eigenschaften, die bereits technisch genutzt werden.

Ein Beispiel ist der Lotus-Effekt. Basierend darauf wurden selbstreinigende Oberflächen wie Glasscheiben entwickelt. „Nicht nur die Herstellung von Nano-Strukturen, sondern vor allem diese sichtbar zu machen und untersuchen zu können, sind wesentliche Voraussetzungen für die Herstellung noch winzigerer Strukturen und für ein verbessertes Verständnis ihrer Eigenschaften“, betont Urban. Er prophezeit: „Die Nano-Forschung ist bereit, Technologien mit atemberaubender Geschwindigkeit zu revolutionieren und wird sich auf unser tägliches Leben in vielerlei Hinsicht auswirken.“


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