Dokumentarfilm
KuBa-Kino liefert „Eine unbequeme Wahrheit“
Von Redaktion [08.02.2007, 09.56 Uhr]
![]() „Ich war einmal der nächste Präsident der Vereinigten Staaten“, so stellt sich Al Gore vor. |
Die Fakten: Die zehn wärmsten Jahre auf der Welt seit Temperaturmessung wurden in den letzten 14 Jahren gemessen. Polkappen und Gletscher schmelzen dramatisch, Süßwasserreservoirs schrumpfen. Wenn nicht jetzt der Klimawandel als reale Gefahr von den Regierungen der Welt ernst genommen und die Verbrennung fossiler Energiereserven radikal gedrosselt wird, wird es für eine Umkehr zu spät sein.
Der Film „Eine unbequeme Wahrheit“ – am Montag, 12. Februar, ab 20 Uhr im Jülicher Kulturbahnhof zu sehen – begleitet Gore auf seiner Reise durch das Land, das er hätte anführen sollen, folgt ihm und den zwingenden Ausführungen seiner „Show“. Mit einem beeindruckenden Mix aus ernüchternden Fakten, unheilvollen Vorher-Nachher-Vergleichen, schockierenden Bildern, aufschlussreichen Cartoons und pointiertem Galgenhumor hält Gore ein flammendes Plädoyer für die Natur und gegen die Sünden unserer Gesellschaft. Mehr als tausendmal ist er überall in Amerika mit seinem charismatischen Weckruf aufgetreten, um die größte Katastrophe in der menschlichen Geschichte vielleicht doch noch zu verhindern.
Seit nun schon fast einem Jahrzehnt tourt der ehemalige Präsidentschaftskandidat Al Gore mit Vorträgen zum Thema durch die Welt. Mit überschaubarem Erfolg. Vielleicht gelingt es ja dem Medium Film, die schlechte, doch ziemlich wichtige Botschaft an den Mann zu bringen. Charismatisch, inspirierend und erschreckend zugleich - „Eine unbequeme Wahrheit“ ist erschaudernder Aufschrei, leidenschaftliches Aufbäumen und ein faszinierender Aufruf zu mehr Verantwortungsbewusstsein.
![]() Szene aus "Eine unbequeme |
Umgesetzt hat das kritische Thema ein Regisseur, der in spannungsgeladenen Actionserien zu Hause ist: Davis Guggenheim, Macher von „24“, „Alias“, stellt neben den – zumindest in Europa ja hinlänglich, wenn auch gern verdrängten - Fakten die Person von Al Gore bei seiner Reise um den Erdball vor. Einblick in dessen Gedankenwelt, seine Herkunft und seine Ziele sind eine zusätzliche Ebene der Dokumentation. Drei Ereignisse markieren als Eckpunkte Gores Leben: ein Autounfall, der seinem kleinen Sohn beinahe das Leben kostete, der Tod seiner Schwester, die an Lungenkrebs starb und die historische, umstrittene Wahlniederlage im Jahr 2000 gegen George W. Bush. Der Anlass, der den einstigen Umwelt-Aktivisten wieder zu seinem Wurzeln und zu diesem Feldzug brachte.
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