Prof. Peter Grünberg wird ausgezeichnet

Japanischer Forschungspreis für Jülicher Wissenschaftler
Von Redaktion [11.01.2007, 16.09 Uhr]

Der international hoch renommierte Japan Prize geht in diesem Jahr an Prof. Peter Grünberg vom Forschungszentrum Jülich. Zusammen mit Prof. Albert Fert von der Universite Paris-Sud teilt er sich das Preisgeld von ca. 350.000 Euro in der Kategorie "Innovationen durch Grundlagenforschung". Überreicht wird der Preis im April vom Japanischen Kaiser Akihito.

Die beiden Festkörperphysiker werden damit für ihre Arbeiten rund um den Riesenmagnetowiderstands geehrt. Dank dieses Effekts gelang in den 90er-Jahren der Durchbruch zu Giga-Byte-Festplatten. Peter Grünberg erhielt dafür bereits 1998 den Zukunftspreis des Bundespräsidenten, 2006 den Erfinderpreis der Europäischen Kommission sowie die Stern-Gerlach-Medaille 2007. Grünbergs Arbeiten legten den Grundstein für den Bereich Spintronik, der sich den quantenmechanischen Spin der Elektronen für die Mikro- und Nanoelektronik nutzbar macht.
In ihrer Begründung hebt die Jury hervor, dass Grünbergs und Ferts Grundlagenforschung "einen immensen Fortschritt für die Informationstechnik" bedeutet. "Die Leistungen sind von unschätzbaren Wert und verdienen einen Platz in der Wissenschaftsgeschichte", ist in der Veröffentlichung der Science and Technology Foundation of Japan zu lesen, die den Japan Prize jährlich in zwei Kategorien vergibt. Überreicht wird der Preis den Forschern am 19. April vom Japanischen Kaiser Akihito.

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Grünbergs Riesenmagnetowiderstands- oder GMR-Effekt (englisch: Giant Magnetoresistance) findet man heute in über 90 Prozent der produzierten Festplatten. Der GMR-Effekt dient zum präzisen Auslesen von Daten. Diese sind auf engstem Raum in winzigen Bereichen unterschiedlicher Magnetisierung gespeichert. Ein Sensor, der den GMR-Effekt nutzt, registriert diese kleinen Unterschiede als große messbare Änderung und arbeitet daher hochempfindlich. Das erkannte auch die Industrie sehr schnell: Bereits 1997 kam der erste GMR-Lesekopf für Computerfestplatten auf den Markt. Der GMR-Effekt bescherte dem Forschungszentrum Jülich Einnahmen in zweistelliger Millionenhöhe. Längst hat der GMR-Effekt in verbesserten Leseköpfen für Festplatten, Videobänder sowie in MP3-Player weltweite Verbreitung gefunden.


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