Xmas NoiseLess
Süßer im KuBa die Glockenspiele nie klingen
Von Britta Sylvester [27.12.2006, 14.00 Uhr]
![]() Sphärisch: Psycho Luna |
Kerzenlicht, ein geschmückter Weihnachtsbaum, ein Sofa – und ganz viele Menschen. In gemütlicher Wohnzimmeratmosphäre warteten rund hundert Zuschauer auf die ersten Töne des diesjährigen X-mas Noiseless-Konzerts im Kulturbahnhof. Um neun Uhr hatte das Warten ein Ende: Psycho Luna betraten die Bühne. Dabei war es nicht das Glöckchen, das klingelt. Mit durchdringenden Schlägen unterbrach Drummer Ben Overmann die gespannte Stille in der Bahnhofshalle. Verstärkt durch Geiger Pitty aus der Dürener Endart und die Aachener Pianistin Verena Esser bewiesen Psycho Luna eine knappe Stunde lang, dass es für ein gutes Konzert keine Stecker braucht. Auch „wenn wir eigentlich eine Rockband sind“, die beim Publikum offenbar bekannten Stücke wie „Flieg“, „Nur getan“ oder „Feenpfad“ taten auch so ihre Wirkung. Aufmerksame Zuhörer belohnten die Musiker mit lang anhaltendem Beifall. Gelacht werden durfte zwischendurch auch: Etwa wenn Frontman Claudio D’Orsaneo alias Mr. Lunario den stilecht zerknautschten Lederhut aufsetzte und „Kartenspiel“ in der Countryversion anstimmte.
Gegen Ende dieses ersten Konzertteil wurde es dann noch weihnachtlich feierlich, als nämlich Gitarrist und Sänger D’Orsaneo zu Ehren seiner Freundin und anderer ihm wichtiger Menschen eine Runde Wunderkerzen im Saal verteilte.
![]() Manticor traf unplugged den Nerv der NoiseLess-Zuhörer |
Eine kurze Umbaupause später ging es mit Manticor weiter. Während Psycho Luno schon öfter das weihnachtliche Noiseless-Konzert mitbestritten haben, war es für die Jungs von Manticor eine Premiere. Wie Bassist Mike Dirk später erzählte, wagte die Band an diesem Abend gar das erste Mal das „unplugged“-Experiment. Und war „mit dem Ergebnis des intensiven Probens sehr zufrieden“. Dem Auditorium gefiel es offenbar ebenfalls. Manticor nutzten die Gelegenheit und zeigten sich experimentierfreudig: Auf das Schlagzeug verzichtete die Band, von der man doch eigentlich eine härtere Gangart gewohnt ist, komplett. Stattdessen versuchte sich Gitarrist Rico D’Orsaneo an der ungewohnten Mundharmonika und erntete gar Szenenapplaus dafür.
Auch Manticor hatten sich für diesen Abend mit Jutta Wagner (Klarinette) und Andy Cormann (Didgeridoo) Verstärkung auf die Bühne geholt. Lieder wie „Wurmtod“, „Staub“ oder „Ashantibar“ als Zugabe kamen in ganz neuem Gewand daher, „ganz anders, als man sie sonst so kennt“. Manticor zeigten sich musikalisch versiert, brachten genau das musikalische Weihnachtsgeschenk mit, das „man von so einer Art Konzert so erwartet“, konstatierte ein sichtlich zufriedener Zuhörer.
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