Urmel und die Geheimen Staatsaffären

KuBa-Kino um Machtmissbrauch
Von Redaktion [13.10.2006, 15.33 Uhr]

Urmel ist aus dem Eis und aus dem Häuschen.

Urmel ist aus dem Eis und aus dem Häuschen.

Das ist schon ein ausgesprochener Akt von Amtsanmaßung und Machrmissbrauch, in dem es in beiden Filmen im Montagskino, 16. Oktober, im Jülicher Kulturbahnhof geht.

König Pumponell will das urwüchsige „Urmel aus dem Eis“ ab 16 Uhr erlegen, um es als Trophäe in seine Sammlung einzureihen. Max Kruses Kinderklassiker haben Holger Tappe und Reinhard Klooss neu verfilmt und mit den Stimmen von Anke Engelke, Wolfgang Völz, Oliver Pocher, Wigald Boning zu einem Hörvergnügen gemacht.

Mit dem klassischen Puppentheater aus Augsburg hat das nichts mehr zu tun. Mit jeder Menge Action und Slapstick gewandet sich das Zeichentrickspektakel in ein Zeitgeist-Kinoprodukt, dem die Lacher der Kinder sicher sein werden. „Die Verfilmung hebt sich aber in angenehmer Weise von vielen Produktionen ab. Während sich andere Filme oft versuchen bei Groß und Klein gleichermaßen anzubiedern, konzentriert sich die Umsetzung der Urmel-Geschichte ganz auf seine Zielgruppe der unter Sechsjährigen“, so die Kritik bei filmstarts.de

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Gefangen in "Geheime Staatsaffären" ist Richterin Jeanna Charmant.

Gefangen in "Geheime Staatsaffären" ist Richterin Jeanna Charmant.

Keinesfalls an sie wendet sich der neue Film von Claude Chabrol, der um 20 Uhr läuft. Mit „Geheime Staatsaffären“ fühlt der Altmeister der französischen Wirtschaft gehörig auf den Zahn und nimmt sich in seiner Polit-Thriller des Skandals um Elf Aquitaine an, der 2003 in ganz Europa für Aufsehen sorgte – natürlich in das Kleid der Fiktion gehüllt.

Richterin Jeanna Charmant (Isabelle Huppert) ist mit der Untersuchung dieses komplexen Falles beauftragt worden. Es geht um internationale Verflechtungen, Bestechungen, Korruptionen und Veruntreuung von Subventionsgeldern in der Mineralölindustrie, gedeckt von allerhöchsten Positionen der Regierung und der Verwaltung. Als die ersten Ergebnisse vorliegen, ihr Verdacht sich konkretisiert und sie mit ihren Fragen weiter vorstößt, fühlt sie zunehmende Kräfte in sich wachsen. Denn je mehr Geheimnisse sie aufdeckt, desto umfangreicher werden die ihr zur Verfügung stehenden Mittel, Druck auf die Verdächtigen auszuüben. Privat bricht ebenfalls ihr Leben auseinander. Zwei Fragen stehen letztlich im Mittelpunkt: Wie weit kann sie ihre Macht ausdehnen, bevor sie mit einer größeren kollidiert? Und wie lange kann die menschliche Natur einem derart wachsenden Rausch widerstehen?

So passt denn der französische Originaltitel „L’Ivresse Du Pouvoir“, übersetzt etwa Machttrunkenheit, doch eher zum delikaten Inhalt. Denn es geht mehr um die Untersuchungsrichterin als um den Skandal.


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