FZJ verkauft Präzisionsinstrumente

Jülicher Chopper sind Exportschlager
Von Redaktion [30.08.2006, 08.19 Uhr]

Auf Linie: Die fünf Scheiben des Choppers verteilen sich auf drei Stationen. Foto: Forschungszentrum Jülich

Auf Linie: Die fünf Scheiben des Choppers verteilen sich auf drei Stationen. Foto: Forschungszentrum Jülich

Materialforschung mit Neutronen ist eine Domäne des Forschungszentrums Jülich. Kein Wunder, dass auch die benötigten Präzisions-Instrumente "made in Jülich" für die Umgang mit Neutronen eine guten Ruf besitzen: Sie stehen weltweit in namhaften Laboren. Das jüngste Meisterstück wurde an das Paul-Scherrer-Institut in der Schweiz geliefert. Eine rund 780.000 Euro teure Chopper-Kaskade am Experiment MARS versieht nun an der Neutronenquelle SINQ ihren Dienst und sortiert Neutronen nach ihrer Geschwindigkeit. ?

Mit fünf geschlitzten Scheiben des Choppers wird ein Neutronen-Strahl in kleine Pulse "geschnitten" und gefiltert: Nur Neutronen mit der passenden Geschwindigkeit können die rotierenden Scheiben passieren. Derart modifizierte Strahlen dienen in der Materialforschung dazu, Strukturen im Nanometerbereich und Prozesse mit hoher zeitlicher Auflösung zu untersuchen.

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Besonderes Jülicher Know-how floss in die magnetische Lagerung der Scheiben. "Berührungslos, reibungslos und verschleißfrei werden die Scheiben in der Schwebe gehalten", erklärt Dr. Hermann Stelzer von der Jülicher Zentralabteilung Technologie, "sogar ohne Kühlung sind so Drehgeschwindigkeiten über 20.000 Umdrehungen pro Minute möglich".

Dazu messen Sensoren die Lage der Achse aus, und die Elektronik steuert kontinuierlich die Stärke der Magnetfelder. ?Dank der langen Tradition auf diesem Gebiet planen, bauen und betreuen Jülicher Entwickler komplette Anlagen für wissenschaftliche Einrichtungen. Neben den Schweizern nutzen die patentierte Technik aus Jülich auch das Hahn-Meitner-Institut (HMI) in Berlin, das Institut Laue Langevin (ILL) in Grenoble und das National Institute of Standards and Technology (NIST) in den USA. Im Bau befindet sich gerade eine Chopper-Anlage für die amerikanische Spallationsquelle SNS, die seit Mai über den stärksten Neutronenstrahl der Welt verfügt.


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