Die Wolke

Super-Gau im Jülicher KuBa-Kino
Von Redaktion [15.06.2006, 08.10 Uhr]

Panik in Schlitz

Panik in Schlitz

10.000 Menschen starben sofort, über 1,2 Millionen wurden schleichend vergiftet, als im Frühjahr 1986 der Atomreaktor in Tschernobyl explodierte. Ein deutscher Katastrophenfilm von Gregor Schnitzler verlegt ein ähnliches Unglück in heimische Ballungsräume und mutmaßt über die Folgen. Im Montagskino im Jülicher Kulturbahnhof können sich am 19. Juni, 20 Uhr, Cineasten mitnehmen lassen in die Stadt Schlitz.

Ein Störfall in einem Kernkraftwerk östlich von Frankfurt erschüttert das Land. Eine riesige radioaktive Wolke tritt aus und treibt auf die kleine Stadt Schlitz zu, nicht weit von Bad Hersfeld gelegen. Alle, die in unmittelbarer Nähe des Kernkraftwerks leben, sind sofort verstrahlt, in kurzer Zeit sind 38 000 Menschen tot. Alle etwas weiter entfernt lebenden Menschen versuchen zu fliehen.

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Auch Hannah, ein 16-jähriges Mädchen, und ihre große Liebe Elmar, ein Klassenkamerad, bemühen sich in dem Chaos einer sich auflösenden Ordnung, dem schrecklichen Schicksal zu entkommen. Elmar schafft es in letzter Sekunde, Hannah jedoch wird kontaminiert. Sie ist gezeichnet, vermutlich für immer. Doch ihre junge Liebe, ebenso großartig wie verzweifelt, führt sie wieder zusammen, gegen jede Vernunft. Elmar besucht Hannah im Sicherheitstrakt eines Sanatoriums, berührt sie, liebt sie – und stellt fest, dass er auf der Flucht selbst verseucht wurde.

Doch so verzweifelt ihre Situation auch zu sein scheint: Ihre Liebe hilft ihnen, alle Widerstände zu überwinden. Sie mögen nicht ewig leben, mögen immer wieder kämpfen um ein wenig Hoffnung – am Ende haben sie sogar die Gewissheit, dass ein kürzeres Leben mit einer erfüllten und echten Liebe mehr ist, als die meisten Menschen je erfahren können.


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