FH Tag der offenen Tür

"Schnuppern" am Jülicher Studentenleben
Von Britta Sylvester [30.05.2006, 21.18 Uhr]

Chemie ist, wenn’s knallt, zischt und stinkt – wenn dass auch ihr Eindruck aus längst vergangenen Schultagen ist, lassen sie sich von Studenten diverser Fachrichtungen zeigen, dass das genau so ist. Beim Tag der offenen Tür in der Fachhochschule Aachen, Abteilung Jülich, gewähren Professoren, Doktoren und Studenten interessierten Nicht-Naturwissenschaftlern einen umfassenden Einblick in ihre Arbeitsfelder. Ob im Labor für organische Chemie oder bei den Physikern, ob Bechergläser, pneumatische Technik oder ein Blick durch ein hoch auflösendes Mikroskop, am Sonntag bekam jeder Besucher im Hauptgebäude am Ginsterweg die Gelegenheit naturwissenschaftliche Theorie live zu erleben.

Der Schnellkurs in Chemie mutete dann auch wirklich erst einmal an wie der Ausflug in die sprichwörtliche Hexenküche. In diversen gläsernen Gefäßen brodelten intensiv farbige Flüssigkeiten um die Wette. Nebenan erhielten ordinäre Tulpen neue Farbtöne, wurden Luftballons gar mit Trockeneis aufgeblasen und als Bonbon für die kleinen Besucher – um die sich vor allem die vielen freiwilligen studentischen Helfer intensiv und freundlich bemühten – gab es die Möglichkeit in einer überdimensionalen Seifenblase zu verschwinden.

Ein paar Schritte weiter auf die andere Straßenseite standen hauptsächlich Vorträge auf dem Programm. Doch auch hier gebührt den Organisatoren ein Lob: Sie haben offenbar auf praktische Nähe zum Alltag ihres Publikums geachtet und dem Laien erklärt, was eigentlich Superabsorber sind und dass diese nicht nur zarte Babypopos trocken halten.

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Wie nebenbei präsentierte sich die FH natürlich auch als das, was sie hauptsächlich ist - nämlich Ausbildungsstätte für junge Menschen. Ob Biotechnologie oder Maschinenbau, international ausgerichtete Studiengänge wie Physical oder Biomedical Engineering (physikalische oder biomedizinische Ingenieurwissenschaften) – an der Jülicher Abteilung der FH Aachen werden mittlerweile nur noch die international anerkannten Bachelorabschlüsse angeboten. Wer möchte, kann darauf mit einem Master, zum Beispiel dem European Master of Science in Nuclear Applications, aufbauen. Gefüttert mit reichlich schriftlichen Informationen gab es dann für die Studierenden in spe noch die Möglichkeit die praktische und vielleicht auch angenehme Seite des Studentenlebens kennen zu lernen.

Dass von „Studis für Studis“ geführte Café Kungel hatte seine Türen ebenso geöffnet wie die Mensa, die sich mit Erdbeertörtchen und anderen Leckereien von ihrer Schokoladenseite präsentierte. Und zu guter Letzt dann das, was in einem ausgefüllten Studentenleben keinesfalls fehlen darf: Musik! Aufgrund des reichlich stürmischen Wetters um ein paar Stunden nach hinten verlegt, gab’s ab zwölf Uhr rockige Töne von „Krest“ auf die Ohren, gefolgt von der Jülicher Formation „Ballistic!Baby“. Leider hatten zu viele Besucher Angst vor künftigen Schauern und blieben dem guten Konzert im Innenhof fern. Überhaupt fanden nicht besonders viele Menschen den Weg in und an die Fachhochschule am Ginsterweg – ob die Konkurrenz durch das Stadtfest etwas damit zu tun hatte?


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