„Der Rote Kakadu“ und „Caché“

Kuba-Kino mit viel Spannung
Von Redaktion [22.04.2006, 08.15 Uhr]

„Der rote Kakadu" hat Freunde.

„Der rote Kakadu" hat Freunde.

Ein Stück Geschichte erleben am Montag im KuBa-Kino Cineasten in „Der rote Kakadu“.Um 20 Uhr entführt Dominik Graf in bewährter Manie seine Zuschauer in die bewegte Jugendzeit im DDR-Regime – diesmal ins ganz junge: In den frühen 60er Jahren kommt der junge Siggi (Max Riemelt) nach Dresden, um als Handwerker am Theater anzuheuern. Schnell fühlt er sich hingezogen zur lokalen Bohème, besonders die schöne, junge Dichterin Luise (Jessica Schwarz) aus der Künstlerclique im "Roten Kakadu" hat es ihm angetan. Siggi schließt Freundschaft mit Wolle und taucht ein in eine neue, faszinierende Welt. Doch die unbeschwerten Abende im „Roten Kakadu“ sind gezählt. Die Zeiten sind nicht günstig für Freigeister: Wolle wird verhaftet und plötzlich muss Siggi um Luise und seine Zukunft kämpfen...

Vom Aufbegehren der Jugend im Osten Deutschlands zur Zeit von Beat und Mauerbau erzählt Dominik Graf in dieser lose an das Leben der Dichterin Brigitte Reimann angelegten, dramatischen Liebesgeschichte.

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Daniel Auteuil gibt in „Caché" den entnervten Fernsehmoderator.

Daniel Auteuil gibt in „Caché" den entnervten Fernsehmoderator.

Dramatisch und mit Liebe anfangs versetzt ist auch der französische Gänsehaut-Streifen „Caché“, der am Dienstag um 20 Uhr über die Leinwand läuft. Fernsehmoderator Georges Laurent (Daniel Auteuil) wohnt zufrieden mit seiner schönen Frau Anne (Juliette Binoche) draußen in der Vorstadt. Eines Tages klopfen dunkle Schatten der Vergangenheit in Form anonymer Postsendungen von unmissverständlichem Inhalt an seine Haustür. Während in der Folgezeit der Medienalltag vollen Einsatz fordert und die Familie nichts Böses ahnt, trüben beunruhigende Veränderungen Georges vormals so gewinnendes Wesen.

Während Anne noch offen über die rätselhafte Post spricht, beginnt sich die Stille der seltsamen Videobänder auf Georges auszubreiten. Die beiliegenden Zeichnungen beunruhigen ihn und bringen etwas in ihm zum Klingen. Meist sind es Strichmännchen mit blutig roter Kehle. Auf der letzten allerdings ist ein Huhn zu sehen, mit durchschlagenem Hals ...

Für Caché wurde Michael Haneke ("Die Klavierspielerin", "Funny Games") 2005 in Cannes mit der Goldenen Palme als bester Regisseur ausgezeichnet. Caché erhielt darüber hinaus den FIPRESCI Preis der Internationalen Filmkritik und den Preis der Ökumenischen Jury.


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