FH-Praktikumskurs

Jülich: Vom Umgang mit Radioaktivität
Von Redaktion [22.02.2006, 14.51 Uhr]

Prof. Dr. Francois Tondeur aus Brüssel demonstriert, wie eine Neutronenquelle anderes Material, das dieser von 10 bis 100 Minuten ausgesetzt ist, zunehemend nuklear aktiviert.

Prof. Dr. Francois Tondeur aus Brüssel demonstriert, wie eine Neutronenquelle anderes Material, das dieser von 10 bis 100 Minuten ausgesetzt ist, zunehemend nuklear aktiviert.

„Wie schütze ich Beteiligte, Materialien und Umwelt vor dem schädlichen Einfluss von ionisierenden Strahlen?“ So erklärt Prof. Dr. Ulrich W. Scherer konkret die Aufgabe, der sich das von der EU geförderte Intensivprogramm SPERANSA (Stimulation of Practical Expertise in Radiological and Nuclear Safety) widmet. An diesem Praktikumskurs lassen sich derzeit 23 Studenten aus vier Nationen in der Euregio von sechs Professoren am Jülicher Standort der Fachhochschule Aachen noch bis Freitag, 24. Februar unterweisen, nachdem sie bereits eine Woche im belgischen Mol verbracht hatten.

Da lernen die Studierenden der belgischen Hochschulen ISIB Brüssel und XIOS Hoogeschool Diepenbeek, der spanischen polytechnischen Universität Valencia, der tschechischen Technischen Universität Prag und natürlich der Jülicher FH bei Prof. Dr. Friedrich Hoyler, wie mit Röntgen-Fluoreszenz Elemente analysiert werden oder wie Detektoren anhand der Gammastrahlung ermitteln können, welcher radioaktiver Abfall sich in einem Fass befindet, ohne dieses öffnen zu müssen. Oder Prof. Dr. Francois Tondeur aus Brüssel demonstriert, wie eine Neutronenquelle anderes Material, das dieser von 10 bis 100 Minuten ausgesetzt ist, zunehemend nuklear aktiviert.

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Studierende erkennen, wie mit Röntgen-Fluoreszenz Elemente analysiert werden.

Studierende erkennen, wie mit Röntgen-Fluoreszenz Elemente analysiert werden.

„Die Bandbreite der Anwendungen umfasst medizinische Einrichtungen zur Diagnose und Therapie, kerntechnische Anlagen wie Beschleuniger und Reaktoren, aber auch Aspekte der nicht-nuklearen Industrien, die von Problemen mit natürlicher Radioaktivität betroffen sind“, erklärt Prof. Scherer. Doch nicht nur Experimente und Vorlesungen warten auf der 5. SPERANSA seit 2002 auf die Studierenden. An einem „Round Table“, einer Podiumsdiskussion, werden die ethischen Aspekte der radiologischen und nuklearen Sicherheit erörtert, ausgerechnet zu Weiberfastnacht, am Donnerstag, 23. Februar, 13 Uhr, im Hauptgebäude der FH in Jülich am Ginsterweg im Besprechungszimmer H101 statt.

„Eine besondere Stärke des Programms ist es, dass die Teilnehmer Experimente an den ansonsten schwer zugänglichen Großgeräten der Forschungszentren SCK-CEN in Mol (Belgien), IRMM in Geel (Belgien) und des Forschungszentrums Jülich durchführen“, betont Professor Scherer. Die praktischen Erfahrungen nutzen nicht nur dem Nachwuchs: „Es ist für uns Professoren ja auch wichtig, auf dem Laufenden zu bleiben. Das hat auch Auswirkungen auf die Lehre.“
Um den permanenten Austausch unter den Professoren zu fördern und um diese im Rahmen des europäischen Austauschprogramms ERASMUS auf die Lehrinhalte abzustimmen, hat sich vor einem Jahr der Verein CHERNE (Collaboration for Higher Education in Radiological and Nuclear Engineering) gegründet. So können die beteiligten Hochschulen eine möglichst lückenlose umfassende Ausbildung im radiologischen nuklearen Bereich durch die Vermittlung von Studenten, Lehrenden und Know-How anbieten. „Das ist wie eine Börse: Was suchen wir, was wäre nützlich, was haben wir?“


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