Studentenvertreter treffen FH-Verwaltungsrat

Jülich: Gutes Mensa-Essen darf auch teurer sein
Von ars [20.02.2006, 12.36 Uhr]

Vor allem die mangelnde Informationspolitik hatte die FH-Stundenten in Jülich in Aufregung versetzt – mal angesehen von der 62-prozentigen Preiserhöhung beim Mensa-Essen. Das schlug den Nutzern derart auf den Magen, dass die Zahl der ausgegebenen Essen von 500 auf 130 schrumpfte. Dabei, so war beim Treffen mit dem Verwaltungsrat von Studentenseite zu vernehmen, darf das Essen bei entsprechender Qualität durchaus teurer sein. Im Gegenzug sagte der Ratsvorsitzende Dr. Walter Fricke zu, an Lösungen zu arbeiten.

„Wir überlegen uns ’was“, versprach Dr. Walter Fricke, Vorsitzender des Verwaltungsrats des Studentenwerks Aachen dem Fachschaftsrat Technik der FH Aachen Standort Jülich. Im Anschluss an die Verwaltungsratssitzung im Februar hatten sich einige Mitglieder des Verwaltungsrates extra Zeit genommen, um mit den Jülicher Studierenden das Problem der gestiegenen Mensapreise zu erörtern. Mitte Januar hatte ihm der Fachschaftsrat eine Petition mit 160 Unterschriften übergeben.

Der Grund war eine nicht angekündigte Preiserhöhung am 21. November von 2,50 Euro auf 3 Euro. Am 6. Dezember wurde dann eine weitere Preissteigerung für den 2. Januar bestimmt. Seitdem müssen die Studierenden für Fleisch und Beilage sowie Gemüse oder Salat 2,60 Euro berappen. Eine Suppe vorweg (50 Cent) und der Nachtisch (60 Cent bis 1 Euro) müssen extra gekauft werden. Damit kostet ein volles Menü bis zu 4,10 Euro.

Damit sollen die Preise in Jülich und Aachen einander angeglichen werden. Auch die in der Kaiserstadt übliche Staffelung wurde übernommen. Doch die Aachener Studierenden müssen nur 30 Cent mehr bezahlen als zuvor. Für die Jülicher bedeutet die Angleichung eine Erhöhung um 64 Prozent. Dies hat offensichtlich vielen den Appetit verdorben. Gingen vor dem 21. November bei über 2000 Studenten in der Herzogstadt noch 500 Essen über den Tresen, sieht die momentane Situation mit 130 Essen pro Tag äußerst mager aus. Es stehen also bislang 1250 Euro Einnahmen gegen zurzeit maximal 533 Euro.

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An die saftige Preissteigerung erinnerte auf der Verwaltungsratssitzung noch einmal Cordula Buse, die Vorsitzende des Jülicher Fachschaftsrats. Zudem bemerkte sie, dass die Jülicher nicht die versprochenen Zahlen erhalten hatten, um ein eigenes Konzept zu erstellen. Dr. Fricke entschuldigte sich für dieses Versäumnis und ermutigte die Studenten, durchaus couragierter zu agieren und ihn daraufhin anzusprechen.

Die Studenten seien bereit, auch mehr für das Essen zu zahlen, wenn die Qualität besser würde, erklärte Cordula Buse. In diese Kerbe schlug auch Fachschaftsratmitglied Manuel Seuber: „Diese versprochene Verbesserung ist nicht passiert.“ „Es ging nicht um Qualitätssteigerung, sondern um Subventionsabbau“, hielt Dr. Walter Fricke entgegen. Bislang sei das Mensaessen in Jülich extrem subventioniert worden, betonte auch Dirk Reitz, Geschäftsführer des Studentenwerkes. Dazu hätten auch die Aachener Studenten mit ihrem Sozialbeitrag einen Teil beigetragen: „Diese Ungerechtigkeit geht nicht.“

Doch es ginge nicht um Umverteilungen, ergänzte Fricke: „Das Budget ist niedriger.“ Bisher setzten sich die Einnahmen für das Mensaessen aus einem Landeszuschuss, dem Sozialbeitrag und dem Verkaufserlös zusammen. Ersterer soll gekürzt werden, und zwar mit dem Ziel, dass die Mensen weitestgehend von den Studierenden selbst finanziert werden. Das große Problem mit der Jülicher Situation sei es gewesen, die dortige Studentenschaft nicht rechtzeitig zu informieren, bekräftigte der Vorsitzende. „Wir haben Jülich gar nicht gesehen.“ Der Geschäftsführer hatte dies bereits in der laufenden Sitzung zugegeben.

Cordula Buse schlug vor, in Jülich die Preisstaffelung beizubehalten, aber in drei Kategorien zu unterteilen: 1. Studierende, 2. Rentner und Mitarbeiter, 3. Externe Gäste. Die Verwaltung plädierte jedoch nur für zwei Kategorien: Personen, die einen Sozialbeitrag zahlen oder nicht. „Wir sind für die Studenten da“, unterstrich Reitz. Weiterhin soll geprüft werden, ob das Essen besser angeliefert oder vor Ort produziert wird. „Schauen Sie sich ruhig in der Küche um“, forderte Fricke die Jülicher auf. Schließlich sei der Koch und Teamleiter Heinz Schneiderwind sehr engagiert und würde gute Ideen einbringen und womöglich tatkräftig umsetzen.


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