Malen, Basteln, Vögel zählen

Aktionstag für Schwalben im Park
Von Redaktion/tee [07.04.2005, 17.49 Uhr]

Mit dieser alten Höhlenzeichnung werben die Akteure im Aktionsjahr zum Erhalt der Schwalben.

Mit dieser alten Höhlenzeichnung werben die Akteure im Aktionsjahr zum Erhalt der Schwalben.

Schwalben gelten als Frühlingsboten und Glücksbringer; ihr Nest am Haus verhieß unseren Vorfahren Schutz für Bewohner und Gebäude. Die Beziehung der Menschen zu den Schwalben ist seit Jahrhunderten sehr eng, manchmal leben sie sogar unter einem Dach zusammen. Aber um die „Glücksbringer“ ist es heute nicht gut bestellt. Bei den Aktionstagen am Sonntag, 10. April in Heimbach und am Sonntag, 17. April, in Jülich bringen der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Naturschutzbund Deutschland (NABU), die Untere Landschaftsbehörde des Kreises Düren, die Biologische Station sowie die Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen (EGE) in einem Schwalbenprojekt die geflügelten Boten wieder näher ins Bewusstsein. Die Veranstaltungen gelten als Auftaktveranstaltung zum „Schwalbenjahr“, wie Lothar Gerhards von der unteren Landschaftsbehörde erklärt. Im Laufe des Jahres sollen Exkursionen und Seminare angeboten werden.

Vergleichsweise gut geht es Schwalben im Brückenkopf-Park, wie Gerhards weiter erläuterte. Zwar kann in Jülich anders als in Heimbach ein geplanter Schwalbenbaum - 4,50 Meter hoch und mit über 40 Nestern ausgestattet - nicht aufgestellt werden. Es fehlen im Unkreis von 50 Metern rund um den Brückenkopf-Park einfach etwaige Bewohner, die Mehlschwalben nämlich. Dafür haben aber rund 30 Rauchschwalben im Zoo des Parks ihr Zuhause und deren Population ist noch geringer als die der Mehlschwalben. Die Rauchschwalben finden nämlich normalerweise in Scheinen und Ställen der Bauernhöfe Unterschlupf. Da viele Höfe aufgegeben werden, finden sie in der Regeln keine Nistplätze mehr.

Schirmherr dieses Projektes ist Landrat Wolfgang Spelthahn. Er wird zu den Aktionstagen einen Malwettbewerb ausloben, der bis zum 31. August laufen soll. Bis 2. November, zur Abschlussveranstaltung im Kreishaus in Düren, sollen die Bilder von einer Jury ausgewählt und an diesem Tag prämiert werden. Interessierte, hier vor allem aber auch die Schulen bittet Spelthahn am Aktionstag, per Zählbogen bei einer Schwalbenzählung mitzuwirken.

Erläutert wird an den Sonntagen auch wie die Menschen den Schwalben das Leben schwer machen, etwa durch zunehmende Betonierung und Asphaltierung. Schwalben finden so kein geeignetes Material mehr für den Nestbau. Offene Pfützen mit Lehm existieren in unserer versiegelten Welt nicht mehr. Außerdem haben die Vögel Probleme, ihre Nester an verklinkerten oder glatten, mit Kunststoff verputzten, Fassaden anzubringen. Um dem Abhilfe zu schaffen, geben die Organisatoren gegen Spenden von rund 10 Euro Schwalbennester, Spezialwinkel und Baulehm ab. Außerdem werden Nistkästen, Kunstnestern aus Holzbeton und Lehmnester gebaut.

Spielerisch kommen große und kleine Kinder von 11 bis 17 Uhr dem Thema näher, indem sie Mobiles aussägen, Zwitscherdosen basteln oder mit Conrad Franz ab 14 Uhr malen. Die Versteigerung eines Schwalbenbildes rundet das Informations-und Unterhaltungs-Programm im Jülicher Brückenkopf-Park um 16 Uhr ab. Fragen beantwortet die Biologische Station im Kreis Düren e.V., Tel: 02427/9498720.

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