Nächster Halt: Bürgerhalle

„Wilde 13“ soll 240 Koslarer Jugendliche mobilisieren
Von Dorothée Schenk [02.02.2006, 13.06 Uhr]

Zur ersten Anfahrt der „Wilden 13" in Koslar kamen auch Bürgermeister Heinrich Stommel und Helga Conzen als Vertreterin des Kreises Düren - die Kinder hatten derweil das mobile Jugendheim bereits „besetzt" und widmeten sich dem „Spiel des Lebens"

Zur ersten Anfahrt der „Wilden 13" in Koslar kamen auch Bürgermeister Heinrich Stommel und Helga Conzen als Vertreterin des Kreises Düren - die Kinder hatten derweil das mobile Jugendheim bereits „besetzt" und widmeten sich dem „Spiel des Lebens"

Nicht nur „Wilde 13“, wenigstens 20 Kinder und Jugendliche waren zur ersten Anfahrt des kleinsten mobilen Jugendheims in Koslar an die Bürgerhalle gekommen. Netzwerke sollen hier in den kommenden zwei Jahren entstehen, in denen jeden Montag zwischen 15.30 und 20 Uhr Jürgen Musche und Ellen Heinen beauftragt vom Dürener Kreisjugendamt als Betreuer zur Verfügung stehen. Sie holen Brettspiele aus dem Reisegepäck, basteln, geben Assistenz beim Surfen im Internet und legen DVDs in den Rekorder ein. All das ist in der „Wilden 13“ möglich. Natürlich gehören auch Sanitäranlagen zum Klein-Jugendraum-Konzept auf vier Rädern.

Schon am ersten Tag sind die 6- bis 16-jährigen „Nutzer“ mit den Betreuern auf „Du und Du“. Die Akzeptanz geht meist schnell, wie Jürgen Musche sagt, der als „pädagogischer Busfahrer“ wie er sich selbst nennt, immer an Bord ist und reichlich Erfahrung mitbringt. „Kinder und Jugendliche haben ein eigenes Interesse an dem Angebot und daran, etwas Neues zu entdecken.“ Rege angenommen haben das Angebot Markus (13), Thomas (14) und Ann-Christin (16). Während die Jüngeren das „Spiel des Lebens“ spielen, finden die Drei im Bus einfach auch einen Treffpunkt. Der fehlte, seit der Jugendtreff im Pfarrheim geschlossen wurde. Außerdem hatten hier nur Koslarer bis 16 Jahre Zutritt. Dass der Bus nur einmal in der Woche an der Bürgerhalle hält, halten alle „Fahrgäste“ für ausreichend.

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Markus (13), Thomas (14) und Ann-Christin (16) freuen sich über das neue Angebot zum Jugendtreff.

Markus (13), Thomas (14) und Ann-Christin (16) freuen sich über das neue Angebot zum Jugendtreff.

Nicht „singulär unter einer Käseglocke“ ist die Jugendarbeit zu verstehen, wie Käthe Rolfink zur „Eröffnung“ erklärte. Der Bus sei als Initial-Zündung zu verstehen. Im Grunde ist er aber ein erstes Ergebnis – des Runden Tisch Koslar, der sich seit Juli 2004 trifft. Hintergrund war eine Bestandserhebung der Stadtverwaltung zur Jugendarbeit Anfang 2004. Sie ergab, dass der größte Jülicher Stadtteil keine offenen Angebote für die etwa 240 Koslarer Kinder Jugendlichen zwischen 11 und 18 Jahren hatte. Die Regionalkonferenz des Kreisjugendamtes Düren bestätigte im November 2004 den Bedarf und entschied, den Jugendbus in Koslar zu stationieren.

Damit ist Koslar neben Heimbach, Nideggen, Embken und Titz der fünfte Ort, der wöchentlich angefahren wird. Der Standort Vlatten wurde hierfür aufgegeben. Nein, kein trauriger Abschied, wie Jürgen Musche erklärt. Der Boden wurde bereitet und jetzt steht die Jugendarbeit in dem xx-Ort. So soll es auch in Koslar werden. Schon in diesem Frühjahr wird ein Container als fester Jugendtreff im Park zusätzlich Raum bieten.

Wie im Ausschuss für Jugend, Familie, Schule und Sport am 26. Januar vorgestellt wurde, wird der Container zweimal wöchentlich öffnen und von Eltern betreut. Montags finden sie Unterstützung durch das mobile Team „Wilde 13“, freitags soll der Leiter des städtischen Jugendheims Angebote machen. Natürlich ist weitere Unterstützung erwünscht, zugehen wird der „runde Tisch“ etwa auf den Naturschutzverein in Koslar, ob er Angebot im Container machen möchte.


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