Punkrocker zum 15jährigen Bestehen in Jülich
Dritte Wahl ist im KuBa erste Wahl
Von Redaktion [05.04.2005, 15.54 Uhr]
![]() Dritte Wahl aus Rostock treten zur Rettung des Punk im nächsten Jahrtausend an. |
Eine solch gelungene Verbindung von messerscharfen und oft superfett metallisch krachenden Gitarren, punkigen Singalongs und 'ner Message, die ohne Phrasen auf den Punkt kommt, muß man trotz einer ganz gut rumzuckenden deutschen Punkszene nach wie vor mit der Lupe suchen. Nur nicht am Freitag, 15. April, dann nämlich sich die Männer aus Rostock mit ihrer intelligenten, vielseitigen Unterhaltung inklusive Gehirnzellenfutter zu Gast auf der Bühne im Kulturbahnhof Jülich, Bahnhofstraße 13. Gewappnet haben sie sich, den Punk ins nächste Jahrtausend hinüberzuretten und zeigen sich dabei sehr innovativ... manchmal schwermütig, aber nie depressiv, zwar kämpferisch, aber nicht übermäßig aggressiv.
Passend zum 15-jährigen Bühnenjubiläum kommt nun die Rückbesinnung an die Anfangsjahre der Band (1988 - 1990), als es noch nicht abzusehen war, welche Kreise Dritte Wahl eirmal ziehen werden. Eine Zeit, in der die DDR ihrem unerwarteten Ende entgegenkriselte und dann ruckartig verschwand, in der es eine unerwünschte kritische Gegenkultur gab, die nach eigenen Ausdrucksformen suchte. Mittendrin diese Rostocker: schlecht auf den Instrumenten, dafür aber schön laut.
Immer mehr eigenes Songmaterial verdrängte die anfänglichen Coverversionen. Gespielt wurde von Herbst '88 bis Herbst '89 vorwiegend auf Partys mit „Flüsterpropaganda“ als Werbung, die Szene wußte Bescheid und erschien zahlreich. Nach Grenzöffnung öffneten sich auch die Liedertexte vom „Zwischen den Zeilen Lesen“ zu klareren Aussagen. Angestauter Frust mußte raus, Vergleiche zwischen den Systemen wurden gezogen. Dieser Zeit wurde sich jetzt erinnert, alte Kladden und Mono-Aufhahmen zutage gefördert und das Ganze dann neu eingespielt. Ganz so neu ist dieser Prozeß allerdings nicht, auf bisherigen Produktionen tauchten schon einige Songs als Bonustracks auf, ebenso auf einer Splitsingle. Die Band erinnert sich ihrer Wurzeln, und ein Baum ohne Wurzeln ist ja bekanntermaßen allerhöchstens Treibholz!
Den Support übernehmen die Jülicher Formationen Drastic Solution und die legendären Heshthot. Eintritt: 6 Euro / 4 Euro erm
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