Erste Töne ab Mittwoch

Jülich: Die Rückkehr des Glockenspiels
Von scp/tee [29.11.2005, 18.26 Uhr]

Direkt vor dem oberen Eingang der Kölnstraße steht das neue Glockenspiel in Form eines Baumes.

Direkt vor dem oberen Eingang der Kölnstraße steht das neue Glockenspiel in Form eines Baumes.

Es war ein Kopfdreher: Das Glockenspiel, einst Markenzeichen der Jülicher Kölnstraße, wird wieder aufgebaut. Immer mal wieder ertönte ein kurzes Leuten, und die Leute blieben stehen, um zu schauen, woher es kommt: Firma Korfhage & Söhne, spezialisiert auf Turmuhren, Glockenspielbau und -läuteanlagen, aus Melle bei Osnabrück montiert seit Dienstag, 29. November, die neue Inkarnation des alten Glockenspiels in Form eines Ahornbaumes.

Auslöser für den Umzug des Glockenspiels war der neue Hausbesitzer an der Kleinen Kö, der das alte Instrumentarium nicht mehr an seiner Hauswand dulden und hören wollte. Den Jülichern lieb und auch dem Besitzer Egbert Samans Wert suchte letzterer nach einer Alternative. In Abstimmung mit dem Ausschuss für Planung, Umwelt und Bauen kam es zur Neuerrichtung an besagter Stelle. Wiederverwendet werden auch die originalen Glocken, die bei der Demontage im Januar gerettet wurden.

Natürlich erregte der Metallbaum Aufmerksamkeit mitten im weihnachtlichen Trubel auf der Kölnstraße. Schließlich steht er am oberen Ende der Kleinen Kö gegenüber des Weihnachtsmarktes an exponierter Stelle. Viele Zuschauer blickten versonnen auf zu dem Metall-Laub. Die Glocken wirken wie Früchte in den Blättern des Baumes. Entstanden ist das baumerne Kunstwerk nach einem Entwurf des Aachener Bildhauers Bonifatius Stirnberg. Wem sein Namen nichts sagt, der kennt ihn dennoch, denn Stirnberg ist – neben der Schöpfung von einer Vielzahl bekannter Plastiken und Brunnen zwischen nordischen Aurich und dem südlichen Reutlingen – der Vater des Aachener Puppenbrunnens.

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Die originalen Glocken aus dem alten Instrumentarium vor dem Einbau.

Die originalen Glocken aus dem alten Instrumentarium vor dem Einbau.

Am Mittwoch Mittag nun soll das neue Glockenspiel das erste Mal erklingen - wohl noch ein Testlauf. Ab 1. Dezember wird es dann täglich zu hören sein und zwar immer um 10, 12, 15 und 18 Uhr. Seit Dienstag liegt dem „Glocken-Baumvater" Samans auch die Liederliste vor. Rund 25 Melodien hat das Spielwerk im Repertoire. Darunter weihnachtstauglich „Jingle Bells", Volkslieder wie „Am Brunnen vor dem Tore" oder „Üb immer treu und Redlichkeit", aber auch „Que sera" und - was die Jülicher besonders freuen dürfte - auch das Hexenturmlied.


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