Zirkus Traber setzt nicht auf Sensationen, sondern Traditionen
Mit Max und Moritz in der Jülicher Manege
Von Arne Schenk [27.11.2005, 13.26 Uhr]
![]() Juniorchef Fernando Traber ließ die Pferde durch das Zirkusrund galoppieren |
„Heute muss ich nicht in die Majonäse“, drehte der freche Beppo dem Zirkusdirektor Alexandro eine lange Nase, „ich habe nämlich eine Eintrittskarte.“ Was die beiden dem Publikum vorspielten, hatte viel Charme, grenzte zuweilen an Volkstheater. Allerdings hatten sich nur wenige Zuschauer um die von Clown Beppo falsch titulierte Manege gruppiert.
„Wir sind kein Staatszirkus, sondern nur ein kleines Familienunternehmen in der fünften Generation“, betonte Alexandro Traber. Deswegen lockten beim Circus Traber, der von Freitag bis Montag am Lindenrondell in Jülich gastierte, keine spektakuläre Attraktionen wie Löwen oder Elefanten. Dafür gab es aber immerhin mehrere Dressuren mit Großpferden, dem Edelhengst Buddy und den Shetland-Ponys Max und Moritz und mit zwei Kamelen.
Die schnuckeligen Zwergziegen setzten immer wieder erfolgreich ihren Kopf durch und sprangen nicht über die vorbereiteten Hindernisse, sondern krabbelten unten drunter hindurch. Die Dresseure Alexandro und sein Bruder, der Juniorchef Fernando, mühten sich redlich, um den Zuschauern das richtige Zirkusflair zu vermitteln.
![]() Mit ihrer Taubennummer setzte Miss Daniela in ihrem glitzernden weißen Kleid auf große Gefühle. |
Mit ihrer romantischen Taubennummer setzte Miss Daniela in ihrem glitzernden weißen Kleid zudem auf große Gefühle im Zirkusrund. Daneben vollführte sie auf dem Silberdrahtseil sogar einen Spagat. Denn natürlich präsentierte der Circus Traber auch Akrobatik in seinem Programm. Wie menschliche Wirbelwinde drehten sich Miss Ramona am russischen Reifen und Miss Alina am Seil durch die staubige Zirkusluft. Dabei wurde Letztere lediglich an einem Fuß von einer Lasche festgehalten.
In einer weiteren Clownerie bemühte sich der kleine Spaßmacher Banane vergeblich, einem Zirkusgast zu füttern, indem er aus etwa zwei Metern Entfernung versuchte, Popcorn hinein zu werfen. Schließlich schüttete er den Rest der Tüte einfach in den Mund des „Assistenten“. Insgesamt war es ein durchaus ansprechendes Programm, das vielleicht ein gößeres Publikum verdient hätte. Eine letzte Vorstellung gibt der Circus am heutigen Montag, 28. November, 15 Uhr.
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