Spontanität zeichnet den Talentwettbewerb aus

"Jülich hat Talente" im ehrenwerten Haus
Von David Merz [13.06.2016, 17.27 Uhr]

Licht an, Bühne frei: ein neues Moderatorenteam aus den Reihen des Jugendparlamentes bestehend aus Kalea Haunschild und Celina Siebert-Villegas betraten die Bühne und begrüßten ihre Gäste zur fünften Auflage von „Jülich hat Talente“. Der Name des Talentwettbewerbs von Jugendparlament und Integrationsrat ist Programm. Die Finalisten in den beiden Bereichen Tanz und Gesang führten ihr Können vor einer Jury und einem begeistertem Publikum vor.

Thorsten Bauligs Urteil verfolgen Augen und Ohren der Teilnehmer

Thorsten Bauligs Urteil verfolgen Augen und Ohren der Teilnehmer

Licht an, Bühne frei: ein neues Moderatorenteam aus den Reihen des Jugendparlamentes bestehend aus Kalea Haunschild und Celina Siebert-Villegas betraten die Bühne und begrüßten die zahlreichen Zuschauer in der alten Schalterhalle des KuBas. Ohne große Umschweife leiteten sie zum ersten Act, der noch vor den Teilnehmern des Wettbewerbs stattfand, über. Lukas Abels von der Aktion Lebensfreude Jülich sang „Ehrenwertes Haus“ von Udo Jürgens und brachte Stimmung in den Saal, die bis zum Schluss anhalten sollte.

Das Tanztrio aus Celina Breuer, Hannah Friedrich und Paula Plantikow eröffnete die Finalrunde von „Jülich hat Talente“. Mit ihrer Choreografie zu Musik von Meghan Trainor erzählten sie eine Geschichte von Erlebnissen während einer Shopping Tour. Eingebundene Accessoires wie Hüte und Handtaschen rundeten die Geschichte ab. Überraschend für Zuschauer und Jury war eine gelungene Hebefigur am Ende der Tanzeinlage. Eine solche Figur war im Laufe des Wettbewerbs noch nicht vorgekommen. Diese Leistung verlangte Juror Can Yalin „großen Respekt“ ab. Tanzlehrer Thorsten Baulig attestierte den drei Mädchen eine Steigerung im Laufe des Wettbewerbs sowohl bei Musikauswahl, Koordination, als auch der Choreografie an sich.

Mit einer ausgefeilten Show, in der verschiedene Tanzstile wie Modern Electro, Pop und auch Jazz miteinander verbunden waren, traten Leonie Noe und Julia Franken an. Die beiden 15-jährigen zeigten Coolness und Selbstbewusstsein, was sich auch in ihrer Körpersprache ausdrückte, wie Jurorin Virginia Lisken bestätigte. „Einfach geil“ befand ihr Jury-Kollege Baulig. Für ihn war auch wichtig zu betonen, dass zwischen den zwei jungen Frauen und den 11-jährigen Mädchen vom Trio eigentlich kein Vergleich möglich sei. Bei regulären Tanzturnieren würde man aus guten Gründen in verschiedene Altersklassen unterteilen.

Manuel Mürkens zeigte bei seinem Solotanz vor allem: Ich kann tanzen und ich hab Spaß dabei. Der Schüler von Tanzlehrerin Nina Romm mischte gleich mehrere Tanzstile zu Songs von Katy Perry und führte unter anderem mit Grätschen Figuren vor, die auch die Moderatorinnen beeindruckten. „Früher konnte ich das, wenn ich es heute probieren würde, würde ich vermutlich stecken bleiben“, gestand Celina Siebert-Villegas. Dass Manuels Aufregung vor dem Auftritt unbegründet war, wurde spätestens durch das Jury-Feedback deutlich. Tanzexperte Baulig hob Manuels Mimik und schauspielerisches Talent hervor und war sich sicher: „Von dir wird in Zukunft noch mehr kommen.“ Die Moderatorinnen lockerten an dieser Stelle den Wettbewerb auf, indem sie Manuels große Schwester auf die Bühne holten. Der Stolz auf den Bruder stand ihr ins Gesicht geschrieben, als sie Manuel nach seinem Auftritt umarmte.

Mit dem Ende des tänzerischen Teils der Talentsuche war es Zeit für die Jury zu zeigen, warum sie eigentlich die Jury ist. Thorsten Baulig, der in seiner Freizeit auch als Sänger mit Band auftritt und Voice of Germany Teilnehmer Can Yalin performten zusammen. Doch damit nicht genug. Spontan forderten drei Schüler von Bauligs Tanzschule, darunter Finalistin Leonie, ihren Lehrer zu einem Breakdance Battle heraus. Die Freestyle-Nummer beeindruckte alle im Raum, auch wenn Baulig „seit gefühlten hundert Jahren“ nicht bei einem solchen Battle mitgemacht habe. Entsprechend begann er den Senior zu geben, nur um dann mit besonders anspruchsvollen Moves klar zu machen, dass er trotz der langen Zeit nichts verlernt hatte. An dieser Stelle wurde eine der großen Stärken von allen Akteuren deutlich. Spontanität und Vielfalt machen „Jülich hat Talente“ auch im fünften Jahr zu einer lohnenswerten und in dieser Form einmaligen Veranstaltung.
Zu Beginn des gesanglichen Parts der Show, mussten die Moderatorinnen zunächst den Ausfall von Katharina Theissen, die erkrankt war, ankündigen.

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Schließlich sind alle Sieger

Schließlich sind alle Sieger

Lena Marie Puhl war somit die erste Sängerin des Abends. Die 9-jährige sang Tokio Hotels „Durch den Monsun“. Lederjacke, Rockstimme und Freddie Mercury Pose. Lena Marie hat Rock im Blut, was sie wohl von ihrer Mutter hat, welche selber Sängerin bei der Coverband Hangover ist. Sprachlos übergab Kalea Haunschild direkt an die Jury ab. Virginia Lisken fand nur lobende Worte für die junge Sängerin. Juror und zweitplatzierter beim Wettbewerb im Jahr 2014 Can Yalin bestätigte das Lob. Für ihn passte alles zusammen und die Lederjacke runde das Gesamtbild ab.

Den Abschluss des Gesangswettbewerb machte Yasmin Kardouli. Mit ihrer rockigen Interpretation eines Lady Gaga Songs überraschte sie Publikum und Jury, hatte sie doch zuletzt eine gefühlvolle Ballade gesungen. Blue Notes, Shouts, Pose. Yasmin stellte sich als richtige Rockröhre heraus. „Ziemlicher Hammer, Hammer Performance, Hammer Stimme“ befand Thorsten Baulig. Während Can Yalin ihr auf den Weg gab, sie solle Balladen vergessen, Rocksongs seien ihr Ding, kündigte Virginia Lisken an: „Du wirst noch von mir hören!“ Moderatorin Celina Siebert-Villegas fasste es so zusammen: „Du hast uns und die Jury geflasht!“

Die Zeit bis zur Verkündung des Ergebnisses wurde zunächst von Virginia und Jo Lisken mit einem selbst geschrieben Song überbrückt. Auch Can Yalin ging noch einmal auf die Bühne und spielte den gleichen Song, den er bei seinem Casting zum Talentwettbewerb 2014 gespielt hatte. Damit die beiden Juroren Zeit sich ihrem Kollegen im Nebenraum anschließen konnten, übernahmen die Gewinnerin und der Drittplatzierte aus dem Jahr 2014 das Mikro. Kira Haunschild und Niko Sauter deckten mit ihren Akustik-Covern von Adele und Linkin Park gleich zwei ganz verschiedene Genres ab. Mit ein wenig Überzeugungskunst holte Kira Haunschild Moderatorin Kalea, ganz nebenbei ihre Schwester, auf die Bühne des KuBas um gemeinsam "Broken Hallelujah" zu singen. Es war wieder einer dieser spontanen Momente, der die Veranstaltungen neben dem begeisterten Publikum so besonders macht.

Noch einmal trat Lukas Abels nach vorne und performte die Musicalversion von ABBAs "Mamma Mia" und dann war es auch soweit: die Jury kam in den Saal, um ihre Entscheidungen bekannt zu geben.

Der dritte Platz im Bereich Gesang ging an die krankheitsbedingt ausgefallene Katharina Theissen, was laut Jury nur fair sei, da sie es ja schließlich bis ins Finale geschafft habe. Lena Marie schaffte es mit ihrer Vorstellung auf den zweiten Platz und wurde sogleich von Thorsten Baulig, zusammen mit allen anderen Finalisten, zu einem Open Air Konzert am 20. August im Brückenkopf-Park zugunsten der Aktion Lebensfreude eingeladen. Den ersten Platz machte die Rockröhre Yasmin. Sie darf sich auf eine Fahrt ins Phantasialand freuen.

Im Bereich Tanz betonte Juror Baulig noch einmal die Schwierigkeit der Altersunterschiede, welche die Entscheidung auch bei den Sängerinnen nicht gerade leicht gemacht hatte. Bei den Tanzshows sei zudem das Problem, dass Solo-, Paar- und Grupptentanz ebenso schwer miteinander zu vergleichen sind, wie Tänzer mit einem Altersunterschied von 5 Jahren. Daher hatte die Jury entschieden, dass Manuel und das Trio aus Celina, Hannah und Paula gemeinsam den zweiten Platz belegen würden. Zudem lud Baulig Celina zu sich in die Tanzschule ein, damit sie künftig zusammen mit seinen Schülerinnen Hannah und Paula trainieren könne. Manuel wurde in das Tanztheater von Iris Freudenthal eingeladen, wo er auch seine schauspielerischen Fähigkeiten einbringen könne. Den ersten Platz machten folglich Leonie und Julia, die ein Fotoshooting als Preis bekamen.

Sowohl die großen, als auch die kleinen Preise, wie etwa Freikarten für das Freibad, wurden von Vertretern des Integrationsrates übergeben. Mit den obligatorischen Gruppenfotos endete die rund zweistündige Show voller spontaner Auftritte, begeisternder Auftritte der Finalisten und einem Publikum, dass immer mitklatschte und applaudierte. Und eines steht am Ende des Abends fest: Jülich hat viele ( ! ) Talente.

Mit dem Open Air Konzert im Brückenkopf Park 20. August steht bereits ein Termin, an dem sicher einige der Finalisten wieder auf der Bühne stehen werden und auch das Jugendparlament hat mit der zwölften Auflage von RockCity am 24. September den nächsten Termin im Kalender stehen.

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