33. internationales Heinkel-Treffen
"Schätzchen" am Lindenrondell
Von Arne Schenk [05.06.2016, 20.37 Uhr]
Konzentriert schraubt der junge Mann an seiner „Kiste“, während überall auf dem Platz am Lindenrondell des Jülicher Brückenkopf-Parks weitere Varianten des Mopeds parken, zudem Motorroller und Kleinwagen – alles Marke „Heinkel“. Der „Stammtisch Heinkel-Freunde Rur-Eifel“ des deutschlandweiten Clubs hatte zum 33. Internationale Treffen eingeladen, und rund 400 Liebhaber waren dem Ruf gefolgt. Wie eine große Familie.
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Beeindruckend ist das riesige Engagement, das die Beteiligten an den Tag legen. Obwohl die Namen spendende Firma sich bereits 1965 aus dem Geschäftsleben zurückzog, ist die Begeisterung ungebrochen. In Deutschland, den Niederlanden, Belgien und der Schweiz, aber auch in Portugal, China, Südamerika und den USA wohnen die Mitglieder. 4500 sind es weltweit.
Der vom Club angebotene Online-Dienst für Ersatzteile hilft den Motorbegeisterten außerordentlich. Jedes Ersatzteil sei dort original oder als Nachbau neu erhältlich, betont der Aldenhovener Ingo Koch, der mit Ehefrau Evelyn Adams den Stammtisch vor Ort leitet.
Vor fünf Jahren ist Ingo durch seinen Bruder von dem Heinkel-Virus infiziert worden. Sein Fahrzeug von 1962 ist komplett zerlegt und wieder zusammengebaut worden, erklärt Koch. Dabei seien insbesondere die mechanischen Teile sowie diverse Kabel erneuert worden. Der Roller von Evelyn Adams aus dem Jahr 1961 ist indes noch im fast originalen Zustand. Lediglich Sitzbank und Reifen seien mittlerweile ersetzt worden.
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Vier Tage dauert das Jahrestreffen. Nach der Anreise am Donnerstag geht es tags darauf mit 200 Rollern zum rund 20 Kilometer entfernten Indemann. Diszipliniert verhalten sich die routinierten Fahrer auf der gesamten Strecke. Am Ziel wartet das obligatorische Gruppenfoto. „Es hat toll geklappt“, berichtet Evelyn Adams und schwärmt vom Blick von oben auf die 200 geparkten Roller.
Wer nicht in der Region groß geworden ist, kann auch eine Busfahrt in den Tagebau unternehmen, gesponsert von Indeland. Ansonsten organisieren die Veranstalter „regionale Klassiker“, Ausfahrten für kleinere Gruppen nach Stolberg, Monschau, in die Eifel, an den Rursee oder zum „Westzipfel“, dem Drei-Länder-Eck. Ein Jahr Vorbereitungszeit haben die Verantwortlichen dazu benötigt.
Zudem gibt das Treffen Anlass, die zwölf Besten aus dem Jahr 2015 zu prämieren. Vier Läufe kommen in die Wertung, erklärt Koordinator Klaus Grobig. Auch in Jülich gibt es auf einem extra gestalteten Geschicklichkeitsparcours mit elektronischer Zeitnahme einen Wertungslauf, der allerdings erst für das kommende Jahr mit einfließt.
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