Ausschuss für Planung, Umwelt und Bau

Vielzahl von Gutachten zum Eichhorn-Bauvorhaben
Von Redaktion [14.06.2016, 07.15 Uhr]

Einen Monat lang haben nun die Bürger die Möglichkeit, die Bebauungspläne des Kirchberger Unternehmers Hellmut Eichhorn einzusehen. So soll es der Ausschuss für Planung, Umwelt und Bau in seiner nächsten Sitzung am Donnerstag, 16. Juni, im Großen Sitzungssaal des Jülicher Rathauses beschließen.

Nicht weniger als 13 Gutachten sind von der Carl Eichhorn KG eingeholt worden, etwa zu den Themen Archäologie Umwelt- und Artenschutz, zur Geräusch-Emmissionskontigentierung und Verkehrsbewegungen. Untersucht wurde das Gebiet im Übergangsbereich zwischen den Naturräumen der Aldenhovener Platte gegen West und dem Rur-Inde-Tal im Osten. So wurden beispielsweise vom Büro für Ökologie & Landschaftsplanung durch den Diplom Biologen Hartmut Fehr 70 Vogelarten gesichtet, von denen 18 als "planungsrelevant in NRW" gelten, wie es heißt. Allerdings gibt es für das Bauvorhaben keine Bedenken, wenn zum Schutz der Vögel eine Bauzeitenregelung hinsichtlich der Baufeldfreimachung eingeplant wird. Gleiches gilt für die sechs nachgewiesenen Fledermausarten. Hierzu heißt es "Quartierverluste im Zuge der Baumaßnahmen und damit auch Tötungen von Fledermäusen im Quartier sind sicher auszu- schließen." Störungen der traditioneller Flugrouten werde es nicht geben. Einen "Lebensraumverlust" muss auch der dort ansässige Biber nicht befürchten. "Vielmehr wird auch hier die Eingrünung mit Arten der Weichholzaue (insbesondere Weiden) zu einer Stärkung des Lebensraumes führen", heißt es im Gutachten.

Bezüglich des benachbarten so genannten FFH-Gebietes (Flora-Fauna-Habitat), eines speziell europäischen Schutzgebietes im Natur- und Landschaftsschutz stellte der Gutachter fest: "Insgesamt konnte eine erhebliche Beeinträchtigung aller Schutzgüter und Schutzziele des FFH-Gebiets „Indemündung“ durch die Bebauungsplanung ausgeschlossen werden. Eine Verschlechterung des Erhaltungszustandes von Arten von gemeinschaftlichem Interesse ist nicht zu sehen." Weitere Maßnahmen seien nicht erforderlich.

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Der Standort Eichhorn soll erweitert werden. Jetzt liegen die Gutachten vor.

Der Standort Eichhorn soll erweitert werden. Jetzt liegen die Gutachten vor.

Mehr Wohnraum sollen auch die Studenten am Campus Merscher Höhe bekommen. Die Planung hierzu soll im Ausschuss vorgestellt werden. Erweitern möchte auch das "Gut Alte Burg" seinen Gastronomie- und Hotelbereich und ein neues Wohnhaus bauen. Hierzu muss eine Flächennutzungsplanänderung beschlossen werden. Beschlossen werden muss außerdem, dass am Kirchberger Donatusweg künftig auch Flachdächer bei Garagen zulässig sind.

Ins Finale gehen die Baugebiete Am Blauen Stein in Jülich und an der Geschwister-Scholl-Straße in Stetternich, die in diesem Sommer "endausgebaut" sein sollen.

Ebenfalls vorgestellt wird das städtische Wirtschaftswegekataster durch den städtischen Mitarbeiter, Thomas Schmitz.

Unter Ausschluss der Öffentlichkeit diskutieren die Ausschussmitglieder anschließend unter anderem über eine neue Bebauung des alten Musikschulgeländes an der Schirmerstraße 11. Bürgermeister Axel Fuchs hatte bereits öffentlich bekundet, dass die Stadt hier Planung hinsichtlich des eingeforderten sozialen Wohnungsbaus anstrebt. Gefordert worden war dies außerdem durch den Seniorenbeirat der Stadt Jülich.


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