23. Kunsthandwerkerinnen-Markt

Jülich: Unikatcharakter vor historischer Kulisse
Von Gisa Stein [12.06.2016, 06.49 Uhr]

Auf Hochtouren laufen derzeit die Vorbereitungen zu einem Veranstaltungshöhepunkt im Jülicher Jahreslauf – sowohl bei den Ausstellerinnen als auch bei den Organisator(inn)en. Die Besucher sollten jedoch auch nicht untätig bleiben und sich den Termin schon jetzt im Kalender dick anstreichen: am 18. und 19. Juni wird der Schlossplatz wohl zwischen 11 und 18 Uhr wieder aus allen Nähten platzen.

Seit nunmehr 23 Jahren werden an zwei Tagen im Juni über 30.000 Gäste in der Stadt erwartet, die sich an einer Vielfalt von kreativen Angeboten, hochwertigen Handarbeiten und ausgefallenen Gewerken erfreuen können – durch Schauen, Probieren, Stöbern, Schmecken und Schmücken, Riechen und Fühlen. Außergewöhnliche Gewerke sind das Markenzeichen des Jülicher Kunsthandwerkerinnenmarktes. Wo sonst findet man auf einem einzigen Platz eine so vielfältige Demonstration ästhetisch ansprechender Produkte – allesamt handgearbeitete Objekte mit Unikatcharakter?

Die Besucher verweilen gern am Stand der Glasbläserin, der Bürstenmacherin, einer Weidenflechterin, einer Drechslerin und lassen sich von der kreativen Schaffenskraft der Künstlerinnen aus vielen Bundesländern und dem benachbarten Ausland beeindrucken. Es wird gefragt und gestaunt, überzeugt und inspiriert. Der hautnahe Anschauungsunterricht sorgt für die einzigartige Atmosphäre. Nicht selten setzen die Künstlerinnen vor Ort die Wünsche der Besucher und Kunden kreativ um.

Die Ausstellerinnen lieben das außergewöhnliche Ambiente im Schatten der großen Bäume auf dem Schlossplatz vor historischer Kulisse in unmittelbarer Nähe zur Zitadelle. Einige von ihnen sind seit vielen Jahren dabei. Der Umgang ist herzlich und freundschaftlich zwischen den Künstlerinnen, den Besuchern und Organisatorinnen.

Wenn für zwei Tage der Schlossplatz vor Besuchern überquillt und sich Ausstellerinnen und Besucher ganz der Marktatmosphäre hingeben können, hat ein bewährtes Organisations- und Helferteam seit Monaten viele Vorarbeiten geleistet. Die Zahl der Bewerberinnen wird jedes Jahr größer, aus denen rund 250 Frauen einen der begehrten Standplätze erhalten. Dabei gelingt es immer wieder, eine ausgewogene Mischung aus bewährten und neuen Gewerken, alten Techniken und modernen Trends zu präsentieren.

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Ist die Auswahl getroffen, gilt es die Standplätze einzuteilen, die Versorgung der Künstlerinnen mit Strom und Wasser zu organisieren, ebenso die kulinarische Verköstigung und musikalische Unterhaltung der Besucher. Plakate müssen kreiert, gedruckt und verteilt werden, die Medienkampagne gestartet, zahlreiche ehrenamtliche Platzanweiser gefunden, Straßensperren beantragt, Sanitäts- und Sicherheitsdienste beauftragt werden und vieles mehr. Wenn am Vorabend und frühen Morgen des ersten Veranstaltungstages über 200 Fahrzeuge gen Schlossplatz fahren, ist logistische Rangierkunst und ein nervenstarkes Helferteam als Platzanweiser vonnöten. Doch wenn um 11 Uhr der offizielle Startschuss fällt, ist von all der Hektik nichts mehr zu spüren. Die Besucher wandeln entlang der Wege längs und quer über den Schlossplatz, an denen sich Stände um Stände reihen, tauchen ein in die Welt der Kunst von edel bis exzentrisch, die sich durch Originalität, Qualität und ausgefallene Kreativität auszeichnet. Ob Kunstwerke aus Beton und Glas, Bilder aus Blüten, Accessoires aus Birkenrinde, Walkmode aus eigener Schafhaltung, Körpermalerei, Möbel aus Särgen oder Bücher aus Metall – Phantasie und künstlerischer Formgebung sind keine Grenzen gesetzt und garantieren eine Fülle von Geschenkideen für sich selbst und andere.

Erst am Sonntagabend, wenn die Künstlerinnen ihre Zelte abbrechen, wird es für das Organisations- und Helferteam noch einmal in einem Endspurt hektisch: die Fahrzeuge zum Beladen müssen geordnet auf und vom Platz gelotst werden, Kabel und Schläuche werden eingerollt, die Bierbänke eingeklappt, die Papierkörbe geleert, Müllsäcke gefüllt, Absperrbänder entfernt, Straßen wieder freigegeben und Vergessenes eingesammelt. Auf den Gesichtern aller Beteiligten ist die Anstrengung der letzten Tage zu sehen – aber auch der Stolz, ein gelungenes Großereignis für Jülich, ein ansprechendes Ambiente für die Künstlerinnen und ein attraktives Erlebnis für die Besucher geschaffen und umgesetzt zu haben.

Während des 23. Kunsthandwerkerinnenmarktes wird am Samstag und Sonntag, 18. und 19. Juni, der Bereich Kurfürstenstraße/Ecke Römerstraße bis zur Kreuzung Kölnstraße/Ecke Schlossstraße gesperrt. Die Straßensperrung beginnt am Samstag um 7 Uhr und endet am Sonntag um 20 Uhr. Die Halteverbotszonen werden am Sonntag nach 22 Uhr wieder aufgehoben.


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