Raum für vertrauliche Gespräche in Jülich
Von Arne Schenk [10.04.2016, 08.06 Uhr]
Trauernde und Sterbende bräuchten einen Raum für alles, was sie zuhause nicht besprechen könnten, erklärt Gerda Graf, stellvertretende Vorsitzende der Hospizbewegung Düren-Jülich. Zugleich zeige die Erfahrung, dass es diesen geschützten Raum ortsnah geben muss. Daher haben sich die Hospizbewegung und die Lebens- und Trauerhilfe Düren zusammen getan, um für Sterbende und Trauernde diesbezüglich ein neues Beratungsangebot zu unterbreiten.
Als passender Raum fanden die Beteiligten eine Anlaufstelle im ersten Stock des Jülicher Roncallihauses, Stiftsherrenstraße 12. Trauernde finden hier Beratungen und Hilfestellungen montags von 17 bis 19 Uhr, schwer kranke und sterbende Menschen sowie deren Angehörige mittwochs von 10 bis 12 Uhr. Bislang mussten Betroffene den langen Weg bis nach Düren antreten, weiß Karin Norton aus eigener Erfahrung. „Das hält viele davon ab“, meint sie. Gemeinsam mit der Hospizfachkraft Angela Kersten-Stroh unternimmt sie die Beratungen, unterstützt von der ehrenamtlichen Trauerbegleiterin Anita Bücker.
Die von beiden geleitete und begleitete Trauer-Hilfe-Gruppe Jülich, die sich an jedem ersten und dritten Dienstag im Monat von 19 bis 21 Uhr in der St. Franz Sales Kirche, Artilleriestraße 27, trifft, findet ebenfalls auch weiterhin statt. Gleiches gilt für den Trauerspaziergang unter Leitung von Anette Fischer von der Hospizbewegung. Dabei treffen sich trauernde Angehörige und Freunde jeden vierten Mittwoch im Monat um 15.30 Uhr vor dem Dietrich-Bonhoeffer-Haus in Jülich, Düsseldorfer Straße 30.
![]() Erfahren im Umgang mit Sterbenden und Trauernden sind Angela Kersten-Stroh, Karin Norton und Anita Bücker (von rechts). Foto: Schenk |
Die Trauer bleibt. Selbst wenn ein geliebter Mensch sich längst aus dem Leben verabschiedet hat, kann es nicht wieder wie vorher sein. Wichtig sei daher, dass die Trauernden wieder zurück in das Leben finden und wissen, dass sie mit der Trauer klar kommen können, unterstreicht Pfarrer Toni Straeten, Vorsitzender der Lebens- und Trauerhilfe.
„Man weiß aus Untersuchungen: Jeder will zuhause sterben“, erzählt auf der anderen Seite Gerda Graf. Dies funktioniere allerdings nur, wenn ein auffangendes Netz vorhanden ist. Daher ist es nicht nur die Aufgabe der Hospizbewegung, für medizinische oder psychologische Hilfe zu sorgen, sondern auch Familie und Freunde der Betroffenen zu entlasten, damit sie neue Kraft schöpfen können. Ganz wichtig sei zudem, dass es sich bei dem Angebot um eine ambulante Pflegedienstleistung handele. Die Helfer kommen also auch in die Häuser der Betroffenen.
Zu erreichen ist die Hospizbewegung Düren-Jülich telefonisch unter 02421/393220, die Lebens- und Trauerhilfe unter 02421/280256 sowie unter 0151/28042584.
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