Gastronomisches Zentrum am Schwanenteich?
Von Dorothée Schenk [06.03.2016, 21.41 Uhr]
Am Standort "Trinkhalle" soll die neue Gastronomie entstehen und… |
„Der Schwanenteich hat es mir angetan“, sagt Max Lenzenhuber. Der studierte Finanz-Ökonom, Vermögensverwalter und Honorarberater, dazu „Gerne-Koch“ und Genießer guten Essens ist seit 2001 Wahl-Jülicher und schwärmt den Weiher. Viel Entwicklungspotential sieht er an dieser Stelle. Im jüngsten Ausschuss für Bauen, Umwelt und Planung stellte Lenzenhuber mit dem Architekturbüro Scholl aus Eschweiler sein gastronomisches Konzept vor.
Nicht in kleinen Dimensionen denkt der Mann, der 2003 und 2011 als Vermögensberater des Jahres ausgezeichnet wurde: 300 Gäste sollen bei maximaler Auslastung auf zwei Ebenen Platz finden: in einem 80 Quadratmeter großen Restaurant auf Höhe des Wasserspiegels mit gediegener Küche, dem Bistrobereich auf Bahnhofstraßenniveau und der Terrasse mit Teilüberdachung. Bedarf dafür sieht Lenzenhuber und in der benachbarten gastronomische Konkurrenz – Steakhaus, Kaiserhof, Bistro und Careba – eher als Belebung. Potentielle Gäste sind Senioren aus dem Hildegardisstift ebenso wie Familien, Unternehmer und Vereine, da er die Raumplanung durch minimale Möblierung flexibel halten möchte.
„Um den Schwanenteich könnte ein gastronomischen Zentrum entstehen“, ist der Visionär zuversichtlich, und da lässt er sich auch nicht von Zweifler beirren. Nach eigenem Bekunden, muss die noch zu gründende Betreibergesellschaft nicht vorwiegend gewinnorientiert sein: „Am Ende muss eine schwarze Null da stehen,“ sagt der Fachmann für Finanzen. "Investoren sollten mit dem Projekt auch emotional verbunden sein und ein marktgerechte Rendite erzielen. Der Betreiber sollte eine gehörige Portionen Leidenschaft mitbringen aber auch ein adäquates Auskommen haben. Was das angeht, bin ich schon Realist. An einem finanziellen Sorgenkind hat langfristig keiner Freude."
Unter der Ansage: „Altes weicht Neuem“ stellte Lenzenhuber klar, dass die alte Trinkhalle – wenn er das Projekt realisiert – keine Zukunft mehr hat: Zu alt, zu marode. Allerdings soll sie als „Zitat“ baulich aufgenommen werden und auch die alten Fenster sollen Wiederaufnahme im Neubau finden.
…natürlich den modernen Ansprüchen genügen. |
Für die Umsetzung hat sich der Unternehmer das Eschweiler Architekturbüro Scholl an die Seite geholt, Ralf Scholl stellte in der Sitzung die Baupläne vorund stand Rede und Antwort. Erfahrung in gastronomischer Architektur bringt er durch die Planungen der Lokalitäten am Indemann und am Blausteinsee mit. Für Jülich hat Architekt Scholl einen 20 x 30 Meter großen Baukörper auf der unteren Ebene geplant, die oberer Ebene soll 18 x 18 Meter messen. Selbstverständlich ist an Barrierefreiheit gedacht und die gilt auch für den Zugang zum Weg, der um den Teich führen soll. Das entspricht den Wünschen des Seniorenbeirates, die in dieser Sitzung einen Antrag gestellt hatten, für Menschen mit Rollatoren aber auch Eltern mit Kinderwagen einen barrierefreien Zugang zu ermöglichen. Dieser Wunsch fließt nun in die Umsetzungspläne ein.
In der gegenwärtigen Zeit ebenfalls fast ein „Muss“ ist die energetische Ausrichtung: Ein Niedrigenergie-Haus ist geplant, das so viel überschüssige Energie haben soll, dass damit die Fontäne des Schwanenteichs betrieben werden soll. Gespräche, so Max Lenzenhuber, hätte es hierzu bereits mit den Stadtwerken gegeben.
Noch unklar ist, wie die vorgeschriebene Zahl an Stellplätzen realisiert werden soll. Dafür ist der Zeitplan überschaubar. Sollte nach den Beratungen in den Fraktionen die Zustimmung erfolgen und damit eine Realisierung möglich werden, ist laut Martin Schulz als technischem Beigeordneten, „nach § 34“ nicht einmal ein Bebauungsplan vonnöten. Eine Verzögerung wäre hier also nicht zu erwarten. Bei dem gewünschten Bauplatz handelt es sich um städtischen Boden. Nach Aussage des Architekten sind 12 bis 15 Monaten Bauzeit vonnöten, so dass die ersten Gäste im Sommer 2017 ihren Capuccino oder Prosecco dort trinken könnten.
Scholl hatte bereits im Sommer 2015 Pläne vorgestellt, ohne jedoch den Investor preiszugeben. Eine alternative Planung hatte Reinhard Windt, Architekt aus Jülich vorgetragen. Er sprach für eine Unternehmergruppe namens BNI Zitadelle Jülich, der es vor allem um eine Verschönerung des Schwanenteichs geht.
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