Grenzlandtheater gastiert

Lügenbolde in der Jülicher Stadthalle
Von Redaktion [12.04.2016, 07.23 Uhr]

Meist fällt ja der Vorhang nach dem Happy End. Bei Florian Zeller ist das anders: Die Wahrheit hießt Teil 1 der Beziehungskomödie zwischen den Paaren Alice und Paul sowie Michel und Laurence. Jetzt sind sie wieder da: „Die Lüge“ heißt Zellers Fortsetzungsgeschichte, die das Grenzlandtheater Aachen in einem Gastspiel am Donnerstag, 28. April, auf die Bühne der Jülicher Stadthalle bringt. Michel sagt: „Würde sich alle Welt die Wahrheit sagen, gäbe es auf der ganzen Welt kein einziges Paar mehr.“ Und schon ist klar, worum es geht: Liebe, Leidenschaft, Eifersucht und Dreiecksbeziehung. Das Lügenquartett unter der Regie von Jens Pesel spielt sich ab 20 Uhr um die Wahrheit.

Mittlerweile sind Alice (Julia Wolff) und Paul (Jonas Eckert) nämlich zwanzig Jahre verheiratet und haben ihre besten Freunde, Laurence (Franziska Arndt) und Michel (Guido Renner) zum Abendessen eingeladen. Aber kurz bevor die bei­den ein­tref­fen, hat Alice plötz­lich keine Lust mehr und ver­sucht Paul zu über­re­den, das Essen ab­zu­sa­gen. Der Grund: Am Nach­mit­tag hat sie Mi­chel ge­se­hen, wie er eine frem­de Frau ge­küsst hat. Das Pro­blem: Sie weiß nicht, wie sie sich ver­hal­ten soll – ihrer Freun­din alles sagen, oder den gan­zen Abend so tun, als wäre nichts ge­sche­hen? Aber in dem Mo­ment, in dem Paul ab­sa­gen will, ste­hen die bei­den vor der Tür …

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Florian Zeller ist 1979 Paris und gilt als einer der begabtesten zeitgenössischen Autoren Frankreichs. Bereits 2004 wurde er mit dem "Prix Interallié", dem wichtigsten Literaturpreis Frankreichs ausgezeichnet. Im selben Jahr erschien sein erstes Theaterstück „Der Andere“ in Paris und wurde zu einem Überraschungserfolg. Für sein drittes Stück „Wenn du tot wärst“, das 2006 mit großem Erfolg in der "Comédie des Champs-Elysées" lief, erhielt Zeller den "Prix jeune théâtre de l’Académie française".

In „Die Lüge“ ent­wi­ckelt Zel­ler ein raf­fi­niert pi­kan­tes Spiel vol­ler Esprit und fran­zö­si­scher Iro­nie. Mit ver­zwei­fel­ten Ver­su­chen nach Ali­bis, me­lan­cho­li­schen, zart­bit­te­ren Aper­cus, mit per­len­den, bril­lan­ten Dia­lo­gen – ein ver­zwick­tes Puzz­le, in dem es nicht nur darum geht her­aus­zu­fin­den, wer mit wem wann und wo, son­dern auch um die exis­ten­zi­ells­te aller Fra­gen: Wie viel Wahr­heit steckt in der Lüge und wie viel Lüge in der Wahr­heit? Ist es wahr, dass die Lüge ein Be­weis von De­zenz ist, von Freund­schaft, ja sogar von Liebe?

Tickets gibt es im Vorverkauf bei der Buchhandlung Fischer, Kölnstraße 9.


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