"Ritter Trenk", "Familienangelegenheiten" und "Leviathan"

Dreimal Familienangelegenheit im KuBa-Kino
Von Redaktio [03.12.2015, 07.56 Uhr]

Mutig: Der Kleine Ritter Trenk

Mutig: Der Kleine Ritter Trenk

Unerschrockenheit, Mut und einen ausgeprägten Gerechtigkeitsinn hat der kleine Trenk Tausendschlag. Immer hat er vom Vater gehört: "Leibeigen geboren, leibeigen gestorben, leibeigen ein Leben lang." Das will der Bauernjunge nicht hinnehmen und als eines Tages sein Vater zu Unrecht in den Kerker geworfen wird, zieht Trenk aus, Ritter zu werden. Mit Hilfe seiner Freunde Ferkelchen, Momme Mumm, Thekla und Ritter Hans macht er sich auf, am Ritterturnier des Fürsten teilzunehmen. Der Sieger des Turniers soll mit dem Heer des Fürsten gegen den im Wald hausenden Drachen in den Kampf ziehen. So muss Trenk nicht nur das Turnier gewinnen, sondern auch den Drachen besiegen, denn dann steht ihm ein Wunsch frei, mit dem Trenk die Freiheit seines Vaters und seiner Familie erlangen will.

Die Geschichte von "Ritter Trenk" sehen kleine Kinofreunde am Montag, 7. , und Dienstag, 8. Dezember, im Jülicher KuBa-Kino um 17 Uhr.

Die erwachsenen Cineasten kommen an beiden Tagen um 20 Uhr zum "Familienfest", das Regisseur Lars Kraume mit Günther Maria Halmer, Hannelore Elsner, Michaela May, Lars Eidinger, Jördis Triebel und Barnaby Metschurat ausrichtet.

Zum 70. Geburtstag von Hannes Westhoff fndet sich die Familie im herrschaftlichen Wohnsitz des Patriarchen zusammen. Anne, seine zweite Ehefrau, hat nicht nur die Söhne Max, Frederik und Gregor eingeladen, sondern auch deren Mutter, Hannes` Ex-Frau Renate. Anne tut alles für eine entspannte Stimmung, kann aber nicht verhindern, dass die Familienmitglieder auch in den Tagen des Festes aufeinander losgehen.

Ohne Rücksicht auf Verluste lassen sie gegenseitigen Sticheleien, Vorwürfen und Aversionen freien Lauf - und so wird tief in alten Wunden gebohrt, neue Gräben werden gezogen, und alle müssen sich der Frage stellen, wie sie mit offenen Rechnungen aus der Vergangenheit umgehen wollen. Bis eine Nachricht alles verändert. Denn für einen von ihnen ist das Familienfest die letzte Gelegenheit, der eigenen und gemeinsamen Biographie eine Erkenntnis abzuringen.

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"Der Patriarch und seine Kinder - eine Geschichte von Zerwürfnissen und Missverständnissen, von Geduld und Gewalt. Doch im Grunde geht es allen um die Suche nach Liebe und Anerkennung. Zum 70. Geburtstag eines berühmten Pianisten wird seine Villa zum Schauplatz der Aufarbeitung familiärer Probleme" heißt es in programmkino.de.

"Leviathan", das ist ein Mischwesen, ein Ungeheuer, dass für Chaos steht. Ins Gefühlschaos und tatsächliche Chaos der Familie von Kolia erzählt der Film am Mittwoch, 9. Dezember.

"Erzählt wird an der Oberfläche die Geschichte einer Familie in einer Kleinstadt an der Barentssee und ihrem verzweifelten Kampf gegen einen korrupten Stadtpolitiker, der alles tut, um das Land, auf dem ihr Häuschen mit Blick über die komplette Bucht steht, in seinen Besitz zu bringen. Tatsächlich aber geht es in einer substanziellen Szene nach der anderen um Russland selbst, alle erdenklichen Aspekte der russischen Seele, und in der direkten Verlängerung um die condition humaine." So ist es in der Kritik auf kino.de zu lesen.

Andrey Zvyagintsevs Film "Leviathan" spielt vor der Kulisse eines kleinen Ortes im Nordwesten Russlands. Hier lebt Kolia mit seinem Sohn aus erster Ehe und seiner zweiten Frau Lilya. Auf dem Land seiner Väter hat er sich eine Autowerkstatt aufgebaut. Das Land, das er besitzt ist idyllisch gelegen: direkt am Meer, in der wunderschönen, wüsten Weite der Halbinsel Kola. Die Schönheit – und damit die Vermarktungsqualitäten von Kolias Land entgeht auch dem örtlichen Bürgermeister Vadim nicht: Er versucht ihm das Land abzukaufen.

Als Kolia sich querstellt, fährt er härtere Geschütze auf, droht mit Enteignung. Kolia wendet sich an seinen alten Armeefreund Dmitri, der erfolgreicher Anwalt in Moskau ist. In den Gerichtssälen erfolglos, soll Vadim mit einer Akte über seine Vergehen zur Aufgabe gezwungen werden. Doch auch Dmitri verfolgt eine eigene Agenda. In eindrucksvollen Bildern und mit einem gerüttelt Maß an Humor, erzählt Zvyagintsev von Korruption, Desillusionierung und Alkoholismus, von Russland.

Der Film wird in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Jülich gezeigt und beginnt um 19 Uhr.


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