Literarischer Klavierabend mit Lutz Görner und Nadia Singer

Jülich: Mit Heines Worten und Meyerbeers Klang
Von Karin Kulmer [16.10.2015, 08.13 Uhr]

Nadia Singer und Lutz Görner. Foto: Felix Hüsch-Waligura

Nadia Singer und Lutz Görner. Foto: Felix Hüsch-Waligura

1975, in seinem ersten Leben als Rezitator, hat Lutz Görner auf seine Weise versucht Heinrich Heine wieder ins Bewusstsein zu rücken. Jetzt, vierzig Jahre später, versucht er in seinem zweiten Leben als Initiator und Moderator von Klavierabenden Giacomo Meyerbeer seine Reverenz zu erweisen und ihn wieder zu entdecken.

In seinem neuesten Klavierabend, den Lutz Görner zusammen mit der jungen Ausnahmepianistin Nadia Singer (24) erarbeitet hat, versucht er seinem Publikum den erfolgreichsten Opernkomponisten des 19. Jahrhunderts, vielleicht sogar aller Zeiten, näher zu bringen: Giacomo Meyerbeer.

Zu einem Gastspiel kommen Lutz Görner und Nadia Singer am Samstag, 7. November, in die Jülicher Schlosskapelle. Karten gibt es bei der Buchhandlung Fischer zu 24 Euro zuzüglich Gebühr oder an der Abendkasse zu 28 Euro. Ermäßigte Karten für Schüler und Studenten werden zu 12 Euro an der Abendkasse angeboten.

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In Deutschland, wurde es Meyerbeer schwer gemacht, denn er wurde 1791 in eine milliardenschwere jüdische Familie hineingeboren und erzielte seine sagenhaften Erfolge nicht in Deutschland sondern in der Grand Opéra in Paris.

Das führte dazu, dass ihm einerseits das Glück geneidet wurde, nicht für Geld sein Künstlertum ausüben zu müssen, andererseits als Deutscher in Frankreich zu reüssieren und zudem auch noch Jude zu sein.

Lutz Görner liest Briefe Heinrich Heines, in denen er sich mit Meyerbeers Opern auf heinische Weise auseinandersetzt, das heißt: Ernstes mit Heiterem sich mischt. Mit der Musik aus diesen Opern in der Klavierfassung von Franz Liszt, die Nadia Singer spielt, versucht der ehemalige Rezitator, ein Steinchen zur Wiederbeschäftigung mit dem großen Meyerbeer beizusteuern, an den Heine schrieb: "Es war gestern Abend ein wunderbarer Abend. Das eleganteste Publikum von Paris, festlich geschmückt, war im großen Opernsaal versammelt, mit zitternder Erwartung, mit ernsthafter Ehrfurcht, fast mit Andacht. Alle Herzen schienen von Ihren Hugenotten erschüttert. Das war Musik. Ich werde nicht aufhören, Sie zu lieben und zu bewundern."


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