Stimm- und Bildgewalt im Jülicher KuBa-Kino
Von Redaktion [04.10.2015, 08.28 Uhr]

Um Skeptiker, Kritiker und die Gewalt von Wort und Bild geht es im Jülicher KuBa-Kino: Dem streitbaren Protagonisten Stet und seiner schwierigen Persönlichkeit können in "Der Chor – Stimmen des Herzens" am Montag, 4. und Dienstag, 5. Oktober, jeweils um 20 Uhr Kino-Besucher begegnen.

Der 12-jährige Stet ist ein rebellischer Einzelgänger. Weder seine überforderte, alleinerziehende Mutter, noch seine Lehrer und Mitschüler schaffen es, zu dem Jungen vorzudringen. Nur seine Schulleiterin Ms. Steel glaubt an ihn, nachdem sie sein einzigartiges musikalisches Talent entdeckt. Sie schafft es, Stet auf der renommiertesten Chorschule der USA anzumelden: Dem „National Boychoir“-Internat. Auf seiner neuen Schule erwartet kaum jemand, dass der wilde Einzelgänger zwischen den elitären Jungen in Anzug und Krawatte bestehen wird – am allerwenigsten der anspruchsvolle Chorleiter der Schule, Carvelle, der sich mit Hingabe und extremer Disziplin darauf konzentriert, nur die Besten zu fördern. “Ihre Uhr tickt auch, alter Mann” haut der rebellische zwölfjährige Stet seinem Chorleiter Carvelle um die Ohren, als der in auffordert, sein Leben und seine Zukunft zu bedenken. Eine harsche Bemerkung, die das gespannte Lehrer-Schüler-Verhältnis skizziert. Doch Stet hat das absolute Gehör und eine engelsgleiche Stimme – und er ahnt, dass er nur noch diese eine Chance hat, seinem Leben eine Wende zu geben.

Der kanadische Film-, Opern- und Theater-Regisseur François Girard (Oscar für “Die rote Violine“, weltweite Auszeichnungen für “32 Variationen über Glenn Gould”) bleibt seinem Faible für Musik treu und drückt souverän die Gefühlsknöpfe ohne sich – bis auf einen Moment am Ende – in Kitsch oder Sentimentalität zu verlieren, auch wenn ein Zuschauertränchen kullern sollte.

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In Zusammenarbeit mit Bündnis 90 / die Grünen Jülich wird am Mittwoch, 7. Oktober, im Jülicher Kulturbahnhof ab 20 Uhr der Dokumentarfilm "Chasing Ice" gezeigt.

Der anerkannte Naturfotograf und Wissenschaftler James Balog stand dem Klimawandel lange Zeit skeptisch gegenüber und spöttelte über die akademische Naturforschung. Doch während seiner Langzeitstudie EIS (Extreme Ice Survey) fand er unwiderlegbare Beweise für die Klimaveränderungen unseres Planeten. Für seinen Film „Chasing Ice“ arbeitete Balog mit speziell entwickelten Zeitrafferkameras. Mit diesen technisch revolutionären Kameras zeichnete er über mehrere Jahre die Veränderung der Gletscher auf. Es entstanden atemberaubende Bilder von den Folgen der Erderwärmung unseres fragilen Planeten. Balogs beeindruckende Zeitrafferaufnahmen von ästhetischer Schönheit verwandeln Jahre in Sekunden. Er zeigt, wie Berge aus Eis, die bereits seit Jahrhunderten existieren, in rasender Geschwindigkeit verschwinden.

Balog und seine Mannschaft von jungen Abenteurern bereisten die lebensfeindlichen Gebiete der Arktis. Der Fotograf riskierte nicht nur seine Karriere, sondern auch sein Leben, um diese dramatischen Veränderungen zu dokumentieren. Während die Diskussion über seine Ergebnisse die Wissenschaftler in den USA und in anderen Ländern spaltet und die Intensität von Naturkatastrophen zunimmt, zeigt CHASING ICE einen engagierten Experten, der versucht, uns trotz aller drastischer Veränderungen ein wenig Hoffnung für unseren Planeten zu schenken.


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