Erster Schritt zur „großen Lösung“
Jülich: Kleine Füchse weihen „Fuchsbau“ ein
Von Dorothée Schenk [20.09.2015, 19.46 Uhr]
Geschenke brachte Thomas Rachel (2.v.l.) den "Kleinen Füchsen" und deren Leiterin Josefine Rödger-Esser (2.v.r.) und Vereinsvorsitzenden Petra Jerrentrupp (l) mit. Als Gratulant und Partner vertrat Karsten Beneke (r) das Forschungszentrum. |
Die Kinder zeigten sich gänzlich unbeeindruckt von dem so bedeutungsvollen Festakt der „Kleinen Füchse“: Während die erste Erweiterung der elterninitiativ und vereinsgeführten Kindertagesstätte unter großer Beteiligung aus Stadt und Kreis mit Forschungszentrums-Vorstandes Karsten Beneke und Bundestagsabgeordnetem Thomas Rachel auf Einladung der Vorsitzenden Petra Jerrentrupp gefeiert wurde, buddelten sie weiter im Sand, nutzten Klettergerüste und Schaukeln und zeigten, für wen eigentlich diese Einrichtung da ist: Für sie, die Kinder.
Nicht mehr nur 70, jetzt finden 90 Kinder von U3 bis 14 Jahren bei den „Kleinen Füchsen“ Aufnahme. Der erste Schritt zur großen Lösung, die Karsten Beneke ankündigen konnte. In drei Jahren soll die Einrichtung in einem Neubau 120 Plätze auf dem Gelände des Forschungszentrums Jülich bieten. Großes Lob gab es hierfür vom Staatssekretär für Bildung und Forschung, Thomas Rachel. „Das Forschungszentrum hat sich stark positioniert für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, sagte er. Das hohe Engagement der Eltern fand ebenfalls Rachels großer Anerkennung. Beständig leisteten sie seit der Grundsteinlegung 2002 neben der Verantwortung im Trägerverein auch noch praktische Hilfe beim Rasenmähen und der Küchenarbeit – hier wird nämlich täglich frisch gekocht.
Aber nicht nur warme Worte, auch ein Förderungsversprechen des Bundes brachte er aus Berlin mit: Mit sechs Millionen Euro wird der Neubau gefördert. Die Frage nach dem „warum“ beantwortete er gleich mit: frühkindliche Bildung und Erziehung fördere die Chancengleichheit. Angesichts der engagierten Arbeit, die im Sinne des großen Nachbarn FZJ auch die Neugier und Freude am Experimentieren im pädagogischen Programm verankert hat, warb der Schirmherr des Projekts „Haus der jungen Forscher“ um baldigen Beitritt der „Kleinen Füchse“ zu dieser Bildungsinitiative. Zuvorgekommen ist Rachel hier schon Vereinsvorsitzende Petra Jerrentrupp. „Der erste Schritt zur Zertifizierung ist getan“, verriet sie und ergänzte augenzwinkernd: „Manchmal ist es gut, Dinge nicht nur zu tun, sondern auch eine Plakette zu haben.“
Begeisterung pur für die neuen Spielmöglichkeiten im "Fuchsbau". |
Auf 127 Namen, die eine besondere Erwähnung in ihrem Engagement um die „Kleinen Füchse“ verdient haben, ist laut eigener Aussage Petra Jerrentrupp gekommen. Allen voran natürlich stünden Josefine Rödger-Esser, Leiterin der Einrichtung und die Erzieherinnen, aber auch die vielen Eltern, die sich aktiv einbringen. „Es ist gelebte Energie, die weit über das dienstliche ins persönliche hineingeht“, begründet die Vereinsvorsitzende das Erfolgsmodell.
Die Liebe zum Detail ist es, die so überzeugend ist. Der „Fuchsbau“, die Erweiterung für die U3-Kinder, ist in einem „Mietmodul“ untergebracht, das die Übergangslösung fast vergessen macht. Ein Beispiel sind die für Container untypischen, bodentiefen Fenster, für die sich Dr. Ilse Wehrmann stark gemacht hat, die für die pädagogische Begleitung verantwortlich zeichnet. Auf rund 350.000 Euro belaufen sich die Kosten für die Anmietung und Ausstattung der Module, an denen sich der Kreis Düren beteiligt. Als Vertretung nahm Hubert Brüßeler vom Kreisjugendamt teil.
Eine weitere Besonderheit der „Kleinen Füchse“ ist, dass die Einrichtung stets offen für alle Jülicher Kinder war und es auch bleibt. Katarina Esser, Dezernentin unter anderem für Familie, Generationen und Integration, verhehlte nicht, dass die Stadt Jülich den Erweiterungsplänen mit Sorge begegnet sei, welche Auswirkungen sie auf die anderen Einrichtungen haben werde. „Hier ist uns mit Transparenz und Information begegnet worden“, lobte sie. Inzwischen würden der Ausbau und die Konzeption mit Neugier begleitet. Schließlich sind, so betonte die Dezernentin Kinder- und Familienfreundlichkeit entscheidende Standortfaktoren einer Stadt.
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