Literarische Freitagsvesper
Jülich: "Brudermörder" bleibt hochaktuell
Von Redaktion [17.09.2015, 09.52 Uhr]
Das Jahr 2015 ist ein Schreckensjahr: die Welt voll mit Nachrichten über mörderische Verbrechen. Verwandte Stämme, Völker, Staaten, Religionsgemeinschaften standen und stehen sich feindlich gegenüber: Juden und Palästinenser, Schiiten und Sunniten, Christen und Islamisten, Ukrainer und Russen. Abertausende auf der Flucht, Tausende tot. Aufgrund dieser konkreten Weltlage stellt die Germanistin Prof. Dr. Magda Motté in der Literarischen Freitagsvesper den Roman „Brudermörder“ des Griechen Nikos Kazantzakis aus dem Jahr 1990 vor und wird seine aktuellen Bezüge herausarbeiten.
Bekannt wurde Nikos Kazantzakis der Weltöffentlichkeit durch den Roman „Alexis Sorbas“. In Brudermörder schildert er am Beispiel eines kleinen Bergdorfes die grausamen Auseinandersetzungen im griechischen Bürgerkrieg von 1942-1949. Rotmützen, kommunistische Partisanen, belagern das Dorf Kastelos, das von den Schwarzmützen, den regierungsfreundlichen Truppen, verteidigt wird.
Verwandte und Nachbarn bekämpfen sich bis aufs Blut. Zwischen den Fronten steht Pfarrer Jannaros, eine fiktive mit Gott hadernde Figur. Er versucht bis zur Erschöpfung zwischen den verfeindeten Lagern zu vermitteln, dem regierungstreuen Hauptmann und dem Anführer der Partisanen Kapetan Drakos, seinem eigenen Sohn. Die Zentralhandlung spielt in der Karwoche; Leiden, Tod und Auferstehung Jesu stehen jeweils als Folie für das Geschehen.
Die Veranstaltung findet am Freitag, 18. September, von 17 bis ca. 19.45 Uhr im Dietrich-Bonhoeffer-Haus, Düsseldorfer Straße 30 in Jülich statt. Die Gebühr beträgt inklusive Vespermahlzeit 7,50 Euro. Die Ev. Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Jülich bittet um Anmeldung unter Telefon 02461 9966-0 bzw. eeb@kkrjuelich.de.
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