Lesung mit Miriam Gebhardt
Jülich: Tabu-Thema wird angesprochen
Von Redaktion [10.06.2015, 07.17 Uhr]
Ein Tabu-Thema kommt bei der Lesung mit Miriam Gebhardt in Jülich zur Sprache. Die Beratungsstelle Frauen helfen Frauen haben mit der Gleichstellungsstelle und der Buchhandlung Fischer die Historikerin und Journalistin am Dienstag, 16. Juni, zur Lesung aus ihrem Buch „Als die Soldaten kamen. Die Vergewaltigung deutscher Frauen am Ende des Zweiten Weltkriegs" eingeladen.
Die Veranstaltung beginnt um 19.30 UHr in der Kölnstraße 9 statt.
In ihrer Studie thematisiert die Autorin die Verbrechen gegen Frauen und Mädchen am Ende des Zweiten Weltkrieges und erregte damit jüngst mediales Aufsehen. Auf Basis vieler neuer, akribisch recherchierter Quellen arbeitet Miriam Gebhardt erstmals historisch fundiert das Ausmaß der Gewalt bei Kriegsende und in der Besatzungszeit auf.
Bisher weitestgehend tabuisiert, dokumentiert sie die Vergewaltigungen an hunderttausenden Mädchen und Frauen. Entgegen der weit verbreiteten Vorstellung wurden nicht nur "die Russen" zu Tätern, sondern auch Amerikaner, Franzosen und Briten.
Zugleich beschreibt die Autorin eindrücklich, wie die vergewaltigten Frauen in späteren Jahren erneut zu Opfern wurden: von Ärzten, die Abtreibungen willkürlich befürworteten oder ablehnten, von Sozialfürsorgern, die Schwangere in Heime steckten, von Juristen, die Entschädigungen verweigerten. Und nicht zuletzt von einer Gesellschaft, die bis in unsere Tage die massenhaft verübten Verbrechen am liebsten beschweigen und verdrängen würde.
Miriam Gebhardt ist habilitierte Historikerin und Journalistin und lehrt Geschichte an der Universität Konstanz. Sie lebt in Ebenhausen bei München.
Karten zur Lesung erhalten Sie online oder direkt in der Buchhandlung Fischer zum Preis von 8€ (Vorverkauf), bzw. 10€ (Abendkasse).
Weitere Informationen erhalten Sie bei der Gleichstellungsbeauftragten Frau Geithner-Simbine unter der Telefonnummer 02461 63377 oder unter gleichstellungsstelle@juelich.de .
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