Welldorf bekommt eine Container-Klasse
Von tee [22.05.2015, 16.42 Uhr]

Die Welldorfer Grundschule wächst. Ein weiterer Klassenraum wird gebraucht, wie Mitte April bereits bei einer Ortsbesichtigung durch die Mitglieder des Ausschusses für Jugend, Familie, Integration, Soziales, Schule und Sport festgestellt worden ist. Darum haben sich fraktionsübergreifend alle Ratsmitglieder mehrheitlich für eine „kleine Lösung“ entschieden: Durch einen Container soll der Raumbedarf gedeckt werden.

So viel Einigkeit ist selten und dennoch gab es in der Ratssitzung zu diesem Punkt einen verbalen Schlagabtausch – mit Bürgermeister Heinrich Stommel. Dieser wollte durch die Verwaltungsvorlage in einer Abstimmungsvariante C die Bewilligung eines Containers für Welldorf daran knüpfen, dass „aus Gleichbehandlungsgründen auch die Grundschule in Koslar ein oder zwei weitere Räume erhalten“ solle. Welche Satzung denn eine Gleichbehandlung fordere, wollte Lutz Baumgarten (Grüne) wissen. „Wir werden nicht eine Schule gegen die andere ausspielen“, betonte Heinz Frey (JÜL).

Gänzlich neu war den Ratsherren und -frauen der Umstand, dass auch in Koslar Klassenraum-Knappheit herrscht. Ohne Vorlage, da war man sich einig, wolle man nicht über diesen Punkt abstimmen und schon gar nicht unter der Prämisse „nur wenn…dann“.

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Dezernentin Katarina Esser klärte auf, dass Eltern auf die Verwaltung zugekommen seien, und den Missstand reklamiert hätten. Peter Capellmann (CDU) betonte: „Einen Antrag Koslar kennen wir nicht und wir werden darum nicht darüber abstimmen“ aber „Wir werden uns natürlich bei einem Antrag ebenso ernsthaft mit der Situation in Koslar auseinandersetzen, wie wir das für Welldorf getan haben“, pflichtete GroKo-Partner Harald Garding (SPD) bei.

Letztlich wurde bei 6 Neinstimmen und fünf Enthaltungen mehrheitlich entschieden, dass auf dem Schulhof ein Container in Klassenraumgröße aufgestellt wird. Welldorfs Ortsvorsteher Christian Klems freute sich übers Umdenken: „Es ist ein gutes Signal für die Schule und die Arbeit, die dort geleistet wird.“

In der Ratssitzung teilte Bürgermeister Stommel außerdem mit, dass die Vertretungsbrechtigten des Bürgerbegehrens zum Erhalt des Lernschwimmbeckens Welldorf am 23. März Klage vor dem Verwaltungsgericht Aachen eingereicht hätten, um das Bürgerbegehren für zulässig erklären zu lassen. Eine Klagebegründung sei bisher nicht vorgebracht worden. Die Klage sei zunächst zur Fristwahrung eingelegt worden. Der Rat werde über den weiteren Verlauf der Klage zeitnah unterrichtet.


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