Von Schokolade bis Meeresfrüchte

Dreifacher Kinospaß im KuBa
Von Redaktion [15.10.2005, 21.18 Uhr]

Kulinarisch startet der Kultubahnhof in Jülich in die Kinowoche: Am Montag, 17. Oktober, lädt um 16 Uhr „Charlie und die Schokoladenfabrik“ als Kinderfilm. Mit viel Fantasie begleiten kleine Schleckermäuler 115 Minuten lang den gutmütigen Charlie Bucket (Freddie Highmore) durch sein Leben, das hauptsächlich in einer Traumwelt aus Schokolade spielt. Sein Traum wird Realität, als sein exzentrischer Nachbar Willy Wonka (Johnny Depp), der selbst aus einer zerrütteten Familie stammt und Kopf des berühmten Wonka-Schokoladen-Imperiums ist, einen Wettbewerb ausruft. Zusammen mit vier anderen Kindern gewinnt Charlie dabei einen Besuch in Willy Wonkas fantastischer Schokoladenfabrik und erlebt zahlreiche verrückte Abenteuer.

In seinem typisch schrulligen Tim-Burton-Stil inszenierte der Regisseur den Kinderbuchklassiker "Charlie und die Schokoladenfabrik" von Roald Dahl für die Leinwand - natürlich mit seinem Lieblingsschauspieler Johnny Depp in der Hauptrolle.

Zwei Stunden später gibt es einen Leckerbissen für Actionfans – mit einem Augenschmaus für weibliche und männliche Kinobesucher: Ab 20 Uhr kommt es zum „L.A. Crash“ mit Sandra Bullock und Matt Dillon.

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Staatsanwalt Rick Cabot (Brendan Fraser) und Ehefrau Jean (Sandra Bullock) sehen sich in ihren ethnischen Vorurteilen bestätigt, als ihnen zwei schwarze Trickbetrüger (Larenz Tate und "Ludacris") den fahrbaren Untersatz mopsen. Ausbaden muss ihre Wut der Latino vom Schlüsseldienst (Michael Pena), dem zu allem Überfluss auch noch ein frisch bestohlener iranischer Kurzwarenhändler rachsüchtig im Nacken sitzt. Keiner aber hasst alle Farbigen so sehr wie LA-Cop Ryan (Matt Dillon). Ein schwarzes Ehepaar (Terrence Dashon Howard und Thandie Newton) am Steuer eines Luxuswagens kommt ihm deshalb gerade recht.

Episoden zum immergrünen Thema des offenen und versteckten Rassismus verknüpft nach bester Altman-Sitte der frisch mit einem Oscar dekorierte "Million Dollar Baby"-Drehbuchautor Paul Haggis in seinem hochkarätig besetzten Regiedebüt.

L.A. Crash tritt in die Fußstapfen von Klassikern wie Traffic (Traffic - Macht des Kartells, 2000) und Pulp Fiction (1994) und schildert das Aufeinandertreffen völlig unterschiedlicher Individuen, die sich in einer unausweichlichen Spirale von Ereignissen wiederfinden. Ob nun aufgrund eines Sekundenbruchteils Unaufmerksamkeit oder der Tatsache, dass sie zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort waren. Die Protagonisten von L.A. Crash werden aus ihrer Untätigkeit katapultiert und mit der brodelnden Wut und Rassismus konfrontiert, die im heutigen Schmelztiegel von Los Angeles allgegenwärtig sind.

Appetitlich geht es am Dienstag im KuBa-Kino weiter. Eine erfrischende Komödie, in der ein Familienurlaub als emotionale Achterbahnfahrt mit sexuellen Befreiungsschlägen endet, erwartet die Kinobesucher am Dienstag, 18. Oktober. Sie begleitet ab 20 Uhr Marc (Gilbert Melki), der zum ersten Mal mit Frau Beatrix (Valeria Bruni-Tedeschi) und den Kindern im Sommerurlaub in das idyllische Haus am Mittelmeer fährt, in dem er als Teenager die Ferien verbrachte. Tochter Laura (Sabrina Seyvecou) hofft dabei auf ihren Freund, der sie aus der Familien-Tristesse befreien soll. Ihr pubertierender Bruder Charly (Romain Torres) freut sich auf die Ankunft seines schwulen Freundes Martin (Édouard Collin), der sich in ihn verliebt. Und unerwarteterweise taucht der Liebhaber (Jacques Bonnaffé) von Beatrix auf.
Mit hervorragendem Ensemble und bezaubernder Leichtigkeit erzählt „Meeresfrüchte“ seine Geschichte – ohne sich selbst zu ernst zu nehmen

Meeresfrüchte wurde in der Panorama-Reihe der Berlinale 2005 uraufgeführt und erntete dort begeisterte Kritiken bei Presse und Publikum. Zudem wurde der Film von Europa Cinemas als Bester Europäischer Film mit dem "Label Europa Cinemas" in der Sektion Panorama ausgezeichnet. Die Jury, die sich aus fünf Kinobetreibern zusammensetzt, prämierte Meeresfrüchte, "eine erfrischende Komödie über sexuelle Verhaltensweisen, wegen seines geistreichen Skripts und der großen schauspielerischen Leistungen". Des Weiteren wird der pointierte Dialogwitz und der virtuose Inszenierungsstil gelobt, der Erinnerungen
an Eric Rohmer wachruft.


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