Führungen durch Sonderausstellung
Kriegs-Geschichte(n) in Jülichs Zitadelle
Von Redaktion [12.10.2005, 14.58 Uhr]
Am 11. September war europaweit der Tag des offenen Denkmals, der in Deutschland zum 60. Jahrestag des Kriegsendes unter dem Oberthema "Krieg und Frieden" stand. Aus diesem Anlass eröffnete das Museum Zitadelle die Sonderausstellung „Die Zitadelle im zweiten Weltkrieg“. Ergänzend zur Geschichte der Zitadelle 1929-1956 entstand der Ausstellungsbereich "Luftkrieg und Luftschutz" in und auf der Bastion Johannes. Die authentischen Räume der Bastion mit ihren Kasematten und Pulverkammern, die im Zweiten Weltkrieg als Luftschutzräume genutzt wurden, bieten für dieses Thema einen eindrucksvollen Hintergrund.
Unter dem konservierten Bombentrichter im Gewölbegang der Bastion sind Bombenfunde der verschiedenen Typen zusammengestellt, die den menschlichen Erfindungsreichtum in diesem menschenverachtenden Bereich beeindruckend illustrieren.
Auf der Bastion sind Geräte und Hilfsmittel zum Luftschutz und Flugabwehr von der Löschsandtüte und Handsirene bis zum Splitterschutzbunker und einem 8,8 cm FLAK-Geschütz zu sehen. Texte, Karten und Luftfotos illustrieren die Situation in Jülich 1944.
Die schwierige Thematik wurde von den Besuchern mit großem Interesse aufgenommen und regte zum Nachdenken und vielfältigen Diskussionen an. Anhand verschiedener Kanonen des 16.-19. Jahrhundert auf der Museumsbastion kann im direkten Vergleich zum legendären 8,8-Geschütz des Zweiten Weltkrieges die Entwicklung der Waffentechnik und des Festungsbaues über 400 Jahre verfolgt werden. Gerade die rasante Entwicklung der Hochtechnologie im Bereich der Militärtechnik bedrückt durch ihre ungebrochene Aktualität.
Besondere öffentliche Führungen durch die Ausstellung werden an den Sonntagen, 16. und am 30. Oktober, jeweils 11 Uhr, angeboten. Es führen Guido von Büren und Marcell Perse.
Aufgrund der interessierten Besucher-Resonnanz bleibt die Präsentation zum Luftschutz zusammen mit der Ausstellung "Krieg und Frieden" und der Präsentation des Radierzyklus von Otto Dix "Der Krieg" bis 31. Oktober im Museum Zitadelle zu sehen.
Geöffnet ist die Ausstellung ansonsten Montag bis Freitag 14 bis 17 und am Wochenende 11 bis18 Uhr. Dr. Peter Nieveler hat eine Dokumentations-CD zur Ausstellung erstellt, in die zahlreiche zusätzliche Fotos und Hinweise aufgenommen wurden. Zusammen mit den Beschriftungsstexten der Ausstellung ist sie für 5 Euro an der Museumskassse erhältlich.
Jeden Sonntag um 15 Uhr wird zudem ein Großer Kasemattenrundgang angeboten, der durch die weitläufigen Gänge der Kurtinen und Bastionen führt und dabei auch zu Spuren von der Nutzung als Luftschutzräume und Notunterkünfte führt.
Dies ist mir was wert: | Artikel veschicken >> | Leserbrief zu diesem Artikel >>
Newsletter
Schlagzeilen per RSS
© Copyright